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Die Theorie von Allem
Kein Zweifel: Multiversen liegen im Trend. Marvel hat daraus in seinen Kinowelten eine ganze Phase gestrickt, die Daniels mit „Everything Everywhere All At Once“ ganze sieben Oscars gewonnen. Da überrascht es eigentlich nicht, dass sich auch das deutsche Kino an der Hyppothese der Vielwelten versucht. „Die Theorie von Allem“ ist der zweite Langfilm von Timm Kröger und landete gerade erst als einziger deutscher Film im Wettbewerb von Venedig. Kröger und sein Co-Autor Roderick Warich („The Trouble with Being Born“) wählen dabei einen weitaus akademischeren Zugang zum Thema.
Der junge Student Johannes Leinert (Jan Bülow) feilt an seiner Doktorarbeit, als er eine bahnbrechende Entdeckung macht: Neben der uns bekannten Welt existieren Parallelwelten, Alternativen zu unserer Existenz. Sein Doktorvater (Hanns Zischler) lehnt die Idee des Protegés als Hirngespinst ab. Gemeinsam reisen sie zu einem Kongress in die Schweizer Alpen, wo Johannes auf den lauten ungehobelten Professor Blum (Gottfried Breitfuß) trifft, der sich für seine Idee begeistern kann. Als Blum jedoch kurz darauf verschwindet, dunkle Männer auftauchen und Johannes auf die undurchschaubare Karin (Olivia Ross) trifft, die ihn genau zu kennen scheint, findet er sich als Spielball mysteriöser Mächte wieder. Mit großem Selbstbewusstsein erzählt der junge Regisseur und Autor Timm Kröger seine Geschichte, wobei ihm natürlich ein deutlich geringeres Budget zur Verfügung stand als bei den Abenteuern der Superhelden. Kröger setzt ganz auf die Atmosphäre und inszenierte seinen Film im Stil von Größen wie Fritz Lang und Friedrich Wilhelm Murnau. Das Schwarz der Schatten im Schwarz-Weiß der Bilder wirkt bedrohlich und undurchdringlich. Charakterköpfe wie Hanns Zischler („München“) und Gottfried Breitfuß spielen die Palette ihrer Schauspielerfahrung aus. Bei der Premiere in Venedig gab es dafür viel Applaus.
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- Publiziert von:
- Lars Tuncay, 23.10.2023 / 9:16
- Rubrik:
- Kritiken LT
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