« | Home | »

Bei uns heißt sie Hanka

D 2023 R: Grit Lemke 91 Min.

Eine Stimme aus dem Off erzählt: »Wenn man sich als Kind schmutzig gemacht hatte oder falsch angezogen war, hieß es ›Lauf nicht rum wie ne wendsche Hanka‹. Ich wusste nicht, was eine ›wendsche Hanka‹ war, aber auf keinen Fall wollte ich eine sein.« In den folgenden 90 Minuten räumt Regisseurin Grit Lemke (»Gundermann Revier«) mit tief verwurzelten Vorurteilen auf, zeigt das Leben der heutigen Sorben und junge Menschen, die sich für die Tradition entschieden haben. In weiten der Teilen der Lausitz bildeten die Sorben bis ins 20. Jahrhundert die Mehrheit der Bevölkerung. Heute sind sie eine von vier anerkannten Minderheiten in Deutschland, politisch wie kulturell kaum repräsentiert. Einfühlsam setzt sich Lemke mit dem fremden und doch so nahen Volk auseinander, begleitete Jung und Alt mit der Kamera, zeigt Umzüge und Feste in Trachten, aber auch junge sorbische Rapper. Lemke sucht auch nach Antworten darauf, wie das Unrecht der Vergangenheit bis in die Gegenwart reicht. So ist »Bei uns heißt sie Hanka« ein Film, der auch viel über die politische Entwicklung der Region zu erzählen weiß.


Ein FILMtabs.de Artikel