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Sultanas Traum

(El sueño de la sultana) D/E 2023 von Isabel Herguera, 86 Min.

Isabel Herguera fand »Sultanas Traum« in einer Buchhandlung in Ahmedabad, als sie vor dem Regen Schutz suchte. Fasziniert von der mehr als 100 Jahre alten Geschichte, schickt sie ihre Figur Inés, eine spanische Zeichnerin, auf Spurensuche nach der Autorin Rokeya Hossain. Für Inés wird die Reise nach Indien und Bangladesh die Suche nach ihrem eigenen Traum. Die Geschichte im Buch um das sagenumwobene »Ladyland«, in dem die Frauen regieren und die Männer zuhause bleiben, vermischt sich mit ihrer eigenen Biographie, ihren eigenen Ängsten vor übergriffigen Männern, der Panik, die sie empfindet, wenn sie nachts alleine durch den Park geht. Gibt es einen sicheren Ort für Frauen, wo sie sich entfalten können, ohne von Männern unterdrückt zu werden? Für Inés ist die Hoffnung der Antrieb, der Weg allerdings kein einfacher. Isabel Herguera inszeniert ihre autobiographisch geprägte Geschichte mit großer Lust an der Gestaltung. Die Animationstechniken sind fließend, mal sind die Figuren Teil eines Schattentheaters, mal lose Bleistiftzeichnungen oder detailreiche Aquarelle. Die Hintergründe schillern in allen Farben, durchsetzt von Mustern und Ornamenten im Stile der Mehdi, indischer Tattoos. Ähnlich rauschhaft erzählt Herguera die Geschichte, lässt den Bildern viel Raum und vermischt die Ebenen von Realität und Traum. Eine außergewöhnliche Seherfahrung für ein aufgeschlossenes Publikum.


Ein FILMtabs.de Artikel