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Égalité

Deutschland 2021, Regie: Kida Khodr Ramadan, mit Susana Abdulmajid, Dunya Ramadan, Momo Ramadan, 80 Min., FSK: ab 12

Als lässig liebevoller Vater weckt Attila (Burak Yigit) seine Kinder; am Abend ist er ratlos, wütend und unberechenbar, nachdem seine 14-jährige Leila (Dunya Ramadan) bei einer Mandeloperation erblindet. Der bekannte Schauspieler Kida Khodr Ramadan („4 Blocks“, „Man from Beirut“ und hier als Praxishilfe zu sehen) verfolgt in seiner zweiten Regie (nach „In Berlin wächst kein Orangenbaum“) das Zerbrechen eines Vaters an einem Schicksalsschlag und an erlebtem Rassismus.

Sind die teils unfassbaren Reaktionen solche, von Arzthelferinnen ohne Mitgefühl oder schon Rassismus? Hängen die Abweisungen des Hilfesuchenden bei der Ärzteschaft mit dem nicht kartoffel-deutschen Nachnamen zusammen?

Nach diesem heftigen Ereignis vor allem für Eltern kümmert sich der Vater nicht um die eigentliche Blindheit, sondern will einen Schuldigen finden und wird zum Hunnen. Im Mittelpunkt steht der rasende Mann, nicht das blinde Kind.

Tolle Darsteller, eine gute Handkamera nahe an Gefühl und Milieu packen. Burak Yigit – dies ist sein Film – zeigt ein sympathisches Lachen, das sich zur Bitterkeit wandelt. Die Rolle der Leila übernahm Kida Ramadans Tochter Dunya Ramadan, den kleinen Nuri stellt sein Sohn Momo Ramadan dar. Eine effektvoll inszenierte Geschichte.


Ein FILMtabs.de Artikel