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Maggies Plan

USA, Großbritannien 2015 Regie: Rebecca Miller mit Greta Gerwig, Ethan Hawke, Julianne Moore 99 Min. FSK: ab 0

Man könnte Greta Gerwig (»Frances Ha«) leicht den Vorwurf der Wiederholung immer gleicher Rollen und Themen machen. Wenn sie nicht so umwerfend gut darin wäre, die sympathische Mittdreißigerin in der verfrühten Midlife-Crisis zu verkörpern. Zudem beweist die Kalifornierin ein hervorragendes Händchen für gute Drehbücher, zu denen sie oft selbst das ein oder andere beiträgt. So ist auch Maggie ein prototypischer Charakter in der Filmographie Gerwigs. Etwas verplant, mit einem ausgeprägten Helfersyndrom versehen, glaubt die New Yorkerin die Dinge fest im Griff zu haben. An einem Punkt ihres Lebens entscheidet sie, dass sie eine gute Mutter abgeben würde. Nur auf den Mann kann sie verzichten. Also lässt sie sich von dem gutmütigen Guy schwängern. Alles verläuft nach Plan, doch dann begegnet sie John und ihr Plan fällt in sich zusammen. Sie verliebt sich in den eloquenten Autor, der für sie aus seiner unglücklichen Ehe mit der dominanten Georgette ausbricht. Doch mit der Zeit erkennt Maggie, dass sie einen Fehler gemacht hat. Ein neuer Plan muss her. Rebecca Miller (»Pippa Lee«) verfasste das Drehbuch zu ihrer treffenden Mischung aus Screwball-Comedy und Drama in Anlehnung an die Filme der Mumblecore-Welle, deren Regisseure auf einzigartige Weise elementare Themen von durchschnittlichen Typen mit dem cleveren Dialogwitz eines Woody Allen verbinden. Greta Gerwig passt da ebenso wunderbar rein wie Ethan Hawke, dessen endlosen Ausführungen über das Leben wir schon in den Filmen Richard Linklaters gerne lauschten. Daneben glänzt die umwerfende Julianne Moore als biestige Georgette und auch die Nebenrollen sind mit den Saturday Night Live Stars Bill Hader und Maya Rudolph bestens besetzt. »Maggies Plan« ist eine kluge, umwerfend witzige Komödie über das Leben und seine Tücken, versehen mit charmanten Charakteren und unvergesslichen Szenen.


Ein FILMtabs.de Artikel