« | Home | »

Drive

USA 2011 (Drive) Regie: Nicolas Winding Refn mit Ryan Gosling, Carey Mulligan, Bryan Cranston 101 Min. FSK ab 18
Der Mann kann fahren: Driver (Ryan Gosling) ist ein Gott am Lenkrad. Wenn der Stuntman in belanglosen Actionsequenzen Autos zum Überschlagen bringt oder nachts den Fluchtwagen für Kleinkriminelle durch das Labyrinth der Straßen von Los Angeles steuert, gibt es keinen Zweiten, der kann, was er kann. Bei Tageslicht ist er ein Buch mit sieben Siegeln – verschlossen, zurückhaltend, undurchdringlich. Seine Vergangenheit liegt im Dunkeln, seine Gegenwart verbringt er in der Werkstatt von Shannon (Bryan Cranston). Der erkennt das Potential des Jungen und sein gutes Herz. Er will ihn als Rennfahrer groß rausbringen, seine Geldgeber sind jedoch windige Gangster. Dann ist da noch Irene (Carey Mulligan), die gleich nebenan wohnt und Driver verstohlene Blicke zuwirft, wenn sie sich im Aufzug begegnen. Sie fühlt sich ebenso zu ihm hingezogen wie ihr Sohn Benicio, um den sich Driver liebevoll kümmert. Als ihr Mann Standard (Oscar Isaac) aus dem Knast kommt, muss Driver seine Strategie ändern. Um Standard aus dem Dreck zu ziehen, lässt er sich auf einen gefährlichen Deal ein, der außer Kontrolle gerät. Die Ruhe mit der Gosling den Einzelgänger verkörpert und die plötzliche Eruption brutaler Gewalt wirken in seiner schauspielerischen Wucht eindringlich. Sein Alter Ego erinnert ein wenig an Travis Bickle, den „Taxi Driver“, einem in die Ecke gedrängten, getrieben zum Unausweichlichen. Allerdings ist der Schauplatz hier die Autostadt L.A., fernab des Glitters der Scheinwerfer. Es erinnert an die nächtlichen Straßen die Michael Mann („Collateral“) in Szene setzte. Gepaart mit einem einzigartige Stil, der mit den in rosa getünchten Lettern im Vorspann beginnt und sich mit der Synthesizer-Musik und den kunstvollen Slow-Motions formt, schuf Regisseur Nicolas Winding Refn einen blutigen Liebesthriller, ein außergewöhnliches Meisterwerk.


Ein FILMtabs.de Artikel