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Mitternachtszirkus
USA 2009 (Cirque du Freak: The Vampire’s Assistant) Regie: Paul Weitz mit John C. Reilly, Josh Hutcherson, Chris Massoglia 109 Min. FSK ab 12
„Mitternachtszirkus“ gilt als neuer Vampir-Franchise. Der Begriff „Franchise“ hat etwas mit Lizenzen, Warenzeichen und Geschmacksmustern zu tun. Also eine Menge Rechtsklauberei und Geschäft mit Marken wie Batman, Star Wars oder Herr der Ringe. Wer so eine Goldgrube hat, kann mit Büchern, Filmen, Serien, Figuren, Mode und allem Denkbaren Geld machen. Was dem Film nicht unbedingt gut tut. „Mitternachtszirkus“ nach einer zwölfteiligen Romanserie von Darren Shan bewegt sich auf der Grenze zwischen Geschäft und Unterhaltung: Man merkt, dass hier eine Serie etabliert werden soll. Aber Regisseur Paul Weitz gelang mit guten Darstellern und aufwändigem Styling doch ein anständiger Vampirfilm für die jüngeren Jugendlichen.
Der 16-jährige Darren (Chris Massoglia) sieht zwar etwas bieder aus, aber bei der karikierenden Darstellung seiner braven Eltern wird schnell klar, dass Darren nicht den konservativen Familienweg einschlagen wird. Doch nicht sein rebellischer Freund Steve (Josh Hutcherson) wird ihn zur Gegenwelt verführen. Beim Besuch des „Cirque du Freak“ in Darrens amerikanischer Kleinstadt, ist der Junge so von den ungewöhnlichen Kreaturen, den Riesen und Zwergen, der haarigen Frau und dem Hungerkünstler fasziniert, dass er eine blau-rote Spinne entführt. Das bringt reichlich Aufregung ins bürgerliche Nest, doch schon längst ist der mysteriöse Mr. Tiny (Michael Cerveris) an dem Jungen interessiert. Darren lässt sich zum Vampir-Lehrling verwandeln, um den von der Spinne vergifteten Steve zu retten, und landet damit in einem Krieg zwischen Vampiren und Vampyren (Vampaneze im Original). Während letztere wie gewohnt mörderisch aussaugen, haben erstere eine Art Mehrweg-System eingeführt: Wenn man die Menschen vor dem Aussaugen betäubt, kann man sich mehrmals an ihnen bedienen. Und man würde auch nicht dauernd gejagt und geköpft, meint Larten Crepsley (John C. Reilly), ein friedlicher Vampir und der Mentor von Darren. Doch der Frieden ist bald hin, weil Tiny den noch trockenen Darren unbedingt zum Blutsaugen bewegen und Steve sich beim ehemaligen Freund rächen will. Denn eigentlich wollte er Vampir werden – jetzt ist er ein Vampyr…
Die ersten drei von zwölf Romanen der Darren Shan-Saga fasst der Film zusammen und funktioniert dabei ganz gut. Kalt betrachtend kann man analysieren, dass „Mitternachtszirkus“ mit der Freigabe ab 12 Jahren eine neue Käuferschicht knapp jünger als die für „Twilight“ und wesentlich älter als „Der kleine Vampir“ eröffnet. Doch die mäßig spannende und ganz flotte Handlung wurde sorgfältig inszeniert, vor allem die fantastische Freak-Welt bietet viel zu sehen. Auch Ausstattung und Ausleuchtung gefallen. Vor allem den alten Vampiren John C. Reilly und Willem Dafoe glaubt man alles. Reilly kann wieder einmal sein eindrucksvolles Können zeigen.
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- Publiziert von:
- Günter H. Jekubzik, 05.01.2010 / 5:21
- Rubrik:
- Kritiken GHJ
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