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Renfield

USA 2023, Regie: Chris McKay, mit Nicholas Hoult, Nicolas Cage, Awkwafina, 94 Min., FSK: ab 16

„Renfield“ bringt Bram Stokers klassischen Dracula-Stoff als deftige Horrorkomödie, in der Nicolas Cage den Fürst der Finsternis mit vielen spitzen Zähnen wieder grandios trashig spielen darf. Draculas im wahrsten Sinne „abhängig“ beschäftigter Diener Renfield versucht mit Hilfe einer Selbsthilfegruppe, den bissigen Boss loszuwerden.

„Dracula“ erzählt aus der Perspektive von dessen Diener und Essens-Lieferant Renfield, der im New Orleans von heute eine Selbsthilfegruppe für abhängige Beziehungen aufsucht. Während die anderen berichten, wie sie die Partner, die sie aussaugen, nicht loswerden, verklausuliert Renfield seine „toxic relationship“ mit dem Herrscher der Dunkelheit. Ein erster positiver Effekt, quasi ein Beifang der Sitzungen, sind die narzisstischen Übeltäter, von denen er hier hört. Renfield liefert sie als Frisch-Fleisch und -Blut bei seinem Chef ab und löst gleichzeitig einige Beziehungsprobleme. Derweil lungert dieser als lebendige Leiche in sehr schlechtem Zustand in einer Bruchbude rum. Die letzte Begegnung mit dem Vampir-Jäger Van Helsing und zu viel Sonnenlicht sind ihm schlecht bekommen.

Es ist herrlich komisch, wie die Beschreibungen der ungleichen Beziehungen auf das jahrhundertelange ungute Verhältnis zwischen Renfield und dem Über-Narzissten Dracula zutreffen. Richtig überzeugt, endlich für sich selbst einzustehen, wird Renfield erst, als er auf die ruppige Streifenpolizistin Rebecca (Awkwafina) trifft. Mitten in einem Drogenkrieg, den er mit seiner Mahlzeit-Wahl lostrat, kämpft sie als einziger unbestechlicher Cop auf der gleichen Seite. Sie will endlich den Drogenboss und Mörder ihres Vaters der Gerechtigkeit zuführen. Das führt zu flott inszenierter und recht heftiger Action, bei der Gliedmaßen und Köpfe abgerissen werden sowie reichlich Blut spritzt. Denn Renfield ist dank Dracula nicht nur auch unsterblich, er hat immer, wenn er Käfer isst, selbst ein paar Vampir-Superkräfte.

Das liefert „Renfield“ eine gute Dosis deftiger Kampfszenen, wobei der Humor immer die Oberhand behält. Auch Nicolas Cage („Leaving Las Vegas“, „Ghost Rider“), an dessen unterschiedlich schlechten Zuständen seines Dracula sich die Maske ausgiebig auslebt, gibt einen eindrucksvollen Fürst der Finsternis, der in der Übertreibung immer wieder mal zur Witzfigur kippen kann. Renfield ist dagegen der einfältige Underdog mit dem Herzen am richtigen Fleck, der von der Polizistin Rebecca lernt, für sich selbst und andere einzustehen. Rebecca selbst, mit hoher Stimme wild schreiend und fluchend, wird mit dem komödiantisch großartigen Einsatz von Schauspielerin und Musikerin Awkwafina („Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings“, „The Farewell“) zur dritten Hauptfigur.

Regisseur Chris McKay („The Lego Batman Movie“, „The Tomorrow War“) gelingt ein blutiger Spaß mit einer Menge herrlich alberner Wendungen in der Handlung. Dazu viel Spielfreude und fertig ist die sehr unterhaltsame Perle unter vielen schrottigen Remake-Konzepten.

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Ein FILMtabs.de Artikel