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Three Thousand Years of Longing

Australien, USA 2022, Regie: George Miller, mit Tilda Swinton, Idris Elba, 108 Min., FSK: ab 16

In diesem grandiosen Märchen für Erwachsene erzählt George Miller („Mad Max“, „Schweinchen Babe in der großen Stadt“) von einem Flaschengeist, der sich über Jahrhunderte immer wieder unglücklich verliebt.

Es ist kein Zufall, dass ausgerechnet die Fach-Wissenschaftlerin für alte und neue Mythen Dr. Alithea Binnie (Tilda Swinton) in Istanbul beim Besuch des Bazars einen alten Glasflacon mit einem Flaschengeist findet. Allerdings lebt die geschiedene Engländerin wunschlos zufrieden mit ihrer Forschung, und die üblicherweise schon schwierigen und trickreichen Wunsch-Verhandlungen mit dem Dschinn (Idris Elba) fallen diesmal besonders gewitzt aus. Nachdem sich der Geist in Größe und Sprache angepasst hat – anfangs musste Alithea Altgriechisch sprechen – erklärt er die Regeln für die obligatorischen drei Wünsche und erzählt seine aufregende Geschichte: Im 10. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung war er Geliebter der Königin von Saba, bis der sagenhafte Salomon ihn mit seiner Musik und Zauberei ausstach und einer Flasche in den Tiefen des Meeres versenkte.

Erst nach Jahrhunderten bringt eine Reihe von atemberaubenden, grandios montierten Zufällen (Schnitt Margaret Sixel) den Dschinn in die Macht einer jungen Sklavin im Ottomanischen Reich. Mit ihrem ersten Wunsch kann Gülten die Liebe vom Sohn des Sultans gewinnen, unterschätzt aber schwanger die Ränke des Hofes. So bleibt der Dschinn ohne Erfüllung des dritten Wunsches eine gefühlte Ewigkeit als wirklicher Geist zurück, bis ein Zufall ihn zu einer genialen türkischen Erfinderin bringt.

Wie schon in seinem letzten „Mad Max: Fury Road“ haben Frauen bei George Miller das Sagen und keine Angst. Eine weitere Hauptrolle spielt die Fantasie, die den Australier einst Jahrhunderte in die Zukunft und nun in die Vergangenheit führt. Das Ergebnis ist ein überraschend geistreicher Liebesfilm um die Extraklasse-Darsteller Tilda Swinton („Doctor Strange“, „Der seltsame Fall des Benjamin Button“) und Idris Elba („Avengers: Infinity War“, „Der dunkle Turm“) sowie 1001 wunderbare Szenen.


Ein FILMtabs.de Artikel