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Axiom

Deutschland 2022, Regie: Jöns Jönsson, mit Moritz von Treuenfels, Ricarda Seifried, Petra Welteroth, 108 Min., FSK: ab 6

„Bekenntnisse eines Hochstaplers“ wäre der eingängigere Titel über dieses Porträt des notorischen Lügners Julius (Moritz von Treuenfels), doch der ist ja schon vergeben. Der Wärter im Museum Ludwig Köln lädt Freunde zum Segeltörn auf dem Rursee ein. Sie schleppen einen Kasten Bier umständlich weit bis zum Hafen, wo Julius einen epileptischen Anfall erleidet. Als seine Mutter Hannelore (Petra Welteroth, Theater Aachen 2000-2005) ihn im Krankenhaus abholt, wird klar, dass er schon öfters eine Familienjacht erfunden hatte und sich mit Tricks vor der Entblößung wegstehlen musste. Julius erzählt andauernd fiktive oder woanders gehörte Geschichten. Die neue Freundin, die Opernsängerin Marie (Ricarda Seifried), ist zwar echt, aber bei ihr hat er sich als Architekt ausgegeben. Ein entsetzlicher Mensch, bei dem man trotzdem mitfühlt. Die Gründe könnten in benachteiligter Sozialisation liegen, aber stimmt diese Geschichte? Moritz von Treuenfels („Schachnovelle“) gibt diesen faszinierenden Dauer-Lügner mit eindrucksvoller Schauspielleistung.


Ein FILMtabs.de Artikel