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Cry Macho

USA 2021 Regie: Clint Eastwood, mit Clint Eastwood, Eduardo Minett, Natalia Traven 104 Min. FSK ab 12

Der ehemalige Western-Held und mittlerweile verehrte Filmemacher Clint Eastwood ist 91 und sieht auch in seinem jüngsten Film recht alt aus. Dass irgendwer im Film zu seiner Figur, dem ehemaligen Rodeo-Reiter sagt, er sei „schnell für einen alten Mann“, gilt auch für den Regisseur Eastwood. Alle ein bis zwei Jahre haut er neue Werke raus und immer sind sie besonders sehenswert.
Bei „Cry Macho“ geht es wieder in den Westen, aber anders: Der alte Rodeo-Reiter Mike Milo wird von seinem Boss entlassen. Der Job auf der Ranch war nach tragischem Verlust der Familie, nach Drogen und Alkohol sowieso so etwas wie ein Gnadenhof. Doch nach einem Jahr bittet der unsympathische Chef um einen großen Gefallen. Mike solle dessen Sohn von der verrückten Mutter aus Mexiko entführen.

Die nicht ungefährliche Aktion läuft mit der für Eastwood typischen tiefen Ruhe ab. Selbst als sich Rafael (Eduardo Minett) als ganz wilder Teenager herausstellt und die Mutter ihnen einem ihrer gefährlichen Bodyguards hinterherschickt. Mike muss erst das Vertrauen des wütenden Jungen gewinnen. Der fragt sich „Wer bin ich? Bin ich ein Gringo wie mein Vater, der weggelaufen ist? Oder Mexikaner wie meine schwache Mutter?“
„Cry Macho“ erzählt ohne sich überschlagende Action packend. Dafür mit wunderbaren Szenen auf einer Odyssee durch mexikanische Dörfer, wie das Kennenlernen der taubstummen Enkelin der offenherzigen Wirtin und Witwe. Bald scheint sich alles in Güte und Glück aufzulösen. Die „Brücke am Fluss“ kann nicht weit sein.


Ein FILMtabs.de Artikel