« | Home | »

Tagebuch einer Biene

BRD, Kanada 2020 Regie: Dennis Wells, 92 Min. FSK ab 0

Dass es Winterbienen gibt, die man nicht sieht, weil sie im Stock die Königin und den Nachwuchs wärmen und pflegen, ist eine der spannenden Informationen dieses nur optisch gelungenen Tierfilms: Drei Jahre Dreharbeiten mit spezieller Makrokameratechnik und Superzeitlupen sind die Basis spektakulärer und atemberaubend detaillierter Aufnahmen vom Leben der Bienen. Dass die Erzählerinnen daraus den furchtbar dramatisierten Jahreslauf einer Winter- und einer Sommerbiene machen, umreißt nur das Ausmaß einer schwer erträglichen Vermenschlichung. „Biene hat in ihrem ganzen Leben noch nie die Flügel gespreizt, aber nun muss sie es wagen“. Es wabert ein poetisches Geraune, das zeitweise das Bienenvolk unter der Königin zum Kult macht. Die Musik legt noch eine Soße drüber. Das lenkt von den erstaunlichen Aufnahmen ab, da gehen die Informationssprengsel leicht unter. Im Gegensatz zum in jeder Hinsicht eindrucksvollen Dokumentarfilm „More than Honey“ von Markus Imhoof ist dieses „Tagebuch“ eine Eintagsfliege. Allerdings auch geeigneter für kleine Kinofans.


Ein FILMtabs.de Artikel