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Fuck Fame

D 2019, Regie: Robert Cibis, Lilian Franck, 80 Min

Anna Hartley ist das Produkt einer kaputten Familie. Geboren in Florida, aufgewachsen in Hongkong, ist sie gerade 15 als sie zu ihrem Vater nach Frankreich zieht. Mit 18 wird sie praktisch über Nacht zum Star. Ihre Tracks, die sie gemeinsam mit dem französischen DJ Feadz unter dem Namen Uffie bei MySpace hochgeladen hatte, gehen durch die Decke. Von hier an geht es nur noch aufwärts. Konzerte, Interviews, Aufnahmen mit Pharrell Williams, Drogen und Exzess. Bis sie irgendwann gegen die Wand fährt – einsteigt und weiter rast, bis zur nächsten Wand und der dahinter. Der Dokumentation ihres Aufstiegs und des schleichenden Zusammenbruchs zuzusehen, kommt einem solchen Autounfall gleich. Der ewig gleiche Kreislauf aus Exzess und Katerstimmung, Party und Therapie ist ermüdend, die Chronologie der Ereignisse ziemlich zerfasert. Die Inszenierung lässt die eigenen Aufnahmen von Lilian Franck und Robert Cibis (»Pianomania«) mit Archivaufnahmen und nachgestellten Szenen verschwimmen. Nach 80 enervierenden Minuten ist Schluss. Das Ende scheint von Anfang an klar. Zu viele Vorbilder gibt es im Showbiz, die das 30. Lebensjahr nicht erblickt haben. Und doch schafft es Anna, lebt zum Ende des Films offensichtlich glücklich mit ihren Kindern in Los Angeles. Sie hat sich aus dem Hamsterrad aus Album, Promo, Tour befreit und macht zwischenzeitlich auch wieder Musik. Der schmerzhaft offene Dokumentarfilm bleibt als Testament.


Ein FILMtabs.de Artikel