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Old Dogs – Daddy oder Deal
USA 2009 (Old Dogs) Regie: Walt Becker mit John Travolta, Robin Williams, Kelly Preston 88 Min.
Was bringt gute und renommierte Schauspieler wie John Travolta und Robin Williams dazu, in solch einem schmerzlich albernen Film mitzumachen? Wie in vielen anderen Filmen will ein Vater seine Kinder wiedersehen – irgendwann am Ende. Aber im Gegensatz zu Williams’ toller Travestie „Mrs. Doubtfire“ geht der Slapstick – auch mit am Computer erzeugten Effekten – völlig mit dem Film durch. Man muss die groben Scherze nicht mögen, aber kann doch erwarten, dass auch diese Art von Humor vernünftig inszeniert und aufgebaut wird (Buch: David Diamond und David Weissman). Auch diese Erwartung wird enttäuscht, wenn der Spaß vor die (alten) Hunde geht.
Charlie (John Travolta) und Dan (Robin Williams) sind ein erfolgreiches Paar – im Geschäft des Sportmarketings. Seit Jahrzehnten dicke Freunde, fördert das Alter sichtbar den Fettaufbau, was vor allem dem notorischen Verführer Charlie belastet. Aber ausgerechnet der unverbesserliche Single Dan erfährt überraschend von sechsjährigen Zwillingen, die Folgen einer wilden Nacht und seine Kinder sind. Selbstverständlich soll gerade ein großes Geschäft abgeschlossen werden und die vom Drehbuch halbwegs witzig herbeigezwungene Babysitter-Einlage passt Dan gar nicht in den Terminkalender. So weit so unoriginell. Beim Buddy-Movie mit doppelter Vater-Werdung sind die Kinder nur der Aufhänger, sie werden immer zum Spielen geschickt, während die Großen Kindereien machen müssen. Und – wer hätte es erwartet – reifen die Freunde an dieser Aufgabe bis zum Disney-Happy End.
Kindereien erlaubt der Film seinen Hauptfiguren reichlich. Ein Höhepunkt dessen, was die Macher unter Humor verstehen, ist der lustige Tabletten-Mix, den die Kinder veranstalten, und den die beiden Onkels dann mit unstillbarem Hunger, Gesichtslähmung und optischen Störungen in den unmöglichsten Situationen ausbaden müssen. Dieses Übermaß an infantiler Albernheit lenkt kaum davon ab, dass wir die Geschichte schon sehr oft gesehen haben. Selbst Bruce Willis musste in „The Kid“ seine Abneigung gegen Kinder überwinden. Damals mit anständigem psychologischem Unterbau. „Old Dogs“ ist hingegen nur noch albern und es wird sich zeigen, ob Travolta und Williams damit bei den Kids ankommen. Ältere Fans vertreiben sie mit solchen Einlagen jedoch nachhaltig.
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- Publiziert von:
- Günter H. Jekubzik, 10.01.2010 / 7:47
- Rubrik:
- Kritiken GHJ
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