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Unter Kontrolle

(Surveillance) USA 2008 Regie: Jennifer Chambers Lynch Mit Bill Paxton, Julia Ormond, Pell James, Ryan Simpkins, French Stewart, Michael Ironside, Kent Harper 97 Min. FSK ab 18

Blutiges Puzzlespiel

Respekt für Autoritäten ist wirklich nicht ihr Ding: in Jennifer Chambers Lynchs zweiter Regiearbeit nach dem 15 Jahre zurück liegenden Trash „Boxing Helena“, der auf dem Skandalroman von Philippe Caland basierte, gibt es nur bad Cops und worse Cops. Im amerikanischen Hinterland treffen drei Geschichten aufeinander. Der Wochenendtrip einer Durchschnittsfamilie, die Chaos-Tour eines drogensüchtigen Pärchens und zwei gelangweilte Polizisten mit lockerem Finger am Abzug. Als diese beiden den Reifen der Familienkutsche platt schießen und die Koksnase Bobbi und ihr Freund zufällig dazu stoßen, endet es blutig, denn in der Gegend ist ein Killerpaar unterwegs, das an jenem Tag ebenfalls die verlassene Landstraße benutzt. Nur Bobbi, die kleine Stephanie und Polizist Jim überleben. Die beiden Agenten Hallaway und Anderson tauchen auf, um in der Angelegenheit zu ermitteln. Gemeinsam puzzeln sie die Ereignisse zusammen.

Dreckig, roh und überraschend intelligent konstruiert die Tochter von David Lynch ihre Geschichte, die sie mit ihrem Darsteller Kent Harper entwickelte. Das Ergebnis ist ein fieser kleiner B-Movie der bis zum blutigen Finale fesselt. Dabei versucht Jennifer Chambers Lynch nicht ihrem Vater nachzueifern. „Unter Kontrolle“ erinnert eher an den Roadmovie-Horror der Siebziger, gewürzt mit einer radikalen Bildsprache und der Atmosphäre konstanter Bedrohung. Dem Mutantenstadl eines „The Hills Have Eyes“ setzt sie einen verzwickten Serienkiller-Plot entgegen und definiert damit das Genre zwar nicht unbedingt neu, der diabolische Daddy, der hier auch als Produzent zur Seite stand, kann aber durchaus Stolz sein auf seinen Sprössling.