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Wilhelm Tell

GB/CH/I 2025, R: Nick Hamm, D: Claes Bang, Tobias Jowett, Connor
Swindells, 133 min

Den Meisten dürfte von »Wilhelm Tell« der berühmte Apfelschuss in
Erinnerung geblieben sein. Da ist es nur konsequent, dass Regisseur Nick
Hamm, der Friedrich Schillers Novelle als großen Actionfilm für die
Leinwand adaptierte, diese Szene an den Anfang stellt. Die gespannte
Sehne und der Angstschweiß auf Tells Sohn Walter erfüllen die Leinwand,
bevor die Handlung drei Tage zurückspult. Wilhelm Tell (Claes Bang) ist
müde. Das Grauen der Kreuzzüge lässt ihn nicht los. Er hat die Waffen
niedergelegt und lebt mit seiner Frau Suna (Golshifteh Farahani) und
seinem Sohn Walter (Tobias Jowett), die er einst vor dem sicheren Tod
bewahrte. Doch das friedliche Leben als Jägern und Bauern wird gestört,
als die österreichischen Steuereintreiber kommandiert vom Reichsvogt
Hermann Gessler (Connor Swindells) einen benachbarten Hof brandschatzen.
Tell kann dem Unrecht nicht tatenlos zusehen und vereint die Häuser im
Kampf gegen die Invasoren.

Eine klassische Heldengeschichte erzählt Nick Hamm mit seiner recht
freien Interpretation von Schillers Vorlage. Der hatte sich in seiner
Version der Schweizer Volkssage auch schon viele poetische Freiheiten
erlaubt. So ist es nur recht, dass Hamm den Fokus auf die Action legt
und rundum unterhaltsames Popcorn-Kino abliefert. Das hat reichlich
Schauwerte: Kamerafrau Jamie Ramsay setzt die ausladenden Landschaften,
die blutigen Schlachten und die aufwändige Ausstattung groß in Szene. Ob
Hamm mit seinem »Wilhelm Tell« den Schweizern ein ebenso großes Denkmal
setzt wie Mel Gibson mit »Braveheart«, bleibt abzuwarten. Das Potential
für einen Kinoerfolg ist auf jeden Fall vorhanden.

<kreuzer-leipzig.de/adressen/passage-kinos>


Ein FILMtabs.de Artikel