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Ich bin dein Mensch
BRD 2021 Regie: Maria Schrader Darsteller: Maren Eggert, Dan Stevens, Sandra Hüller, Hans Löw, Wolfgang Hübsch, Annika Meier, Falilou Seck, Jürgen Tarrach, Henriette Richter-Röhl, Monika Oschek Länge: 105 Min.
Der Nachfolger der gefeierten Serie „Unorthodox“ von Schauspielerin und Regisseurin Maria Schrader ist eine leichte Komödie: „Ich bin dein Mensch“ erzählt von der Wissenschaftlerin Alma (Maren Eggert), die am Pergamonmuseum Poesie in über 5000 Jahre alten sumerischen Keilschriften über Handelsvorgänge finden will. Mit Forschungsgeldern erpresst, lässt sich die Alleinstehende auf einen dreiwöchigen Test mit einem humanoiden Roboter als Partner ein. Der äußerst charmante Tom („Downton Abbey“-Star Dan Stevens) macht die gleichen Probleme wie andere Partner: Mal zu höflich, dann wieder zu phantasielos. „Ich klöne nie“ lautet eine ihrer ersten Ansagen. Sprüche wie „Zum Bleistift“ oder „Tschö mit ö“ werden direkt aus seinem Programm gestrichen. Darin steht auch „Alle Menschen wollen glücklich sein“, aber seine Testerin anscheinend nicht. So legt er sich selbst in das Schaumbad mit Rosenblättern, Sekt und Erdbeeren. Doch die eigenwillige Frau findet gegen alle Wahrscheinlichkeits-Rechnung Gefallen an dem perfekt berechneten Gegenstück.
Dass er seine neue „Ordnung“ in ihrer Wohnung innerhalb vom elf Minuten wieder in den Ausgangszustand versetzt, ist in diesem romantischen Science Fiction klassisches Filmen ohne große Tricks. Auch der Club der einsamen Herzen und holografischen Liebhaber kommt bodenständig daher. Das Künstlichste ist da auf den ersten Blick das unterkühlte Spiel von Sandra Hüller („Toni Erdmann“), die den Roboter-Test leitet. „Ob diese Dinge in Deutschland heiraten dürfen“, soll Almas Resümee für eine Ethikkommission klären. Ob Alma mehr als eine Nacht mit Tom aushält, ist die eigentliche Frage. Und was eine Frau, die fast alles auf ihre Forschungs-Karriere setzt, denn für einen Mann brauchen kann. „Ich bin dein Mensch“ ist ganz klar ein Film über eine unabhängige Frau von heute, nicht über ihn oder die Technik. Und auch wenn Gefühle für Maschinen aufkommen, thematisch ist dies kein Klon von „Blade Runner“.
„Ich bin dein Mensch“ ist nach der Zweig-Biografie „Vor der Morgenröte“ und „Unorthodox“ wieder eine durchaus gelungene Regie vom Multitalent Maria Schrader. Als Schauspielerin erhielt sie 1999 für „Aimée & Jaguar“ auf der Berlinale einen Silbernen Bären. Sie arbeitete mit Margarethe von Trotta, Doris Dörrie, Peter Greenaway, Max Färberböck, Rajko Grlic und Agnieszka Holland. Ihr Regiedebüt gab sie 2007 mit „Liebesleben“. „Vor der Morgenröte“ wurde auf der Piazza Grande in Locarno uraufgeführt und gewann den Publikumspreis der European Film Awards. 2020 wurde Schrader als erste deutsche Regisseurin mit einem Emmy für die Serie „Unorthodox“ ausgezeichnet. Nun mit „Ich bin dein Mensch“ ein erneuter Wechsel des Genre und des Tons. Die romantische Komödie ist ein netter, lustiger, auch kluger Film von Schrader und ihrem regelmäßigen Ko-Autoren Jan Schomburg („Vor der Morgenröte“).
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- Publiziert von:
- Günter H. Jekubzik, 25.06.2021 / 1:59
- Rubrik:
- Berlinale 2021, Kritiken GHJ
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