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Rotschühchen und die sieben Zwerge

Südkorea 2019 (Red Shoes an the seven Dwarfs) Regie: Sung-ho Hong, Moo-Hyun Jang, Young Sik Uhm 91 Min. FSK ab 6

Noch so ein Märchenmix-Zeichentrick, diesmal aus Südkorea. Während die Auto-Kopien von dort anscheinend von einiger Qualität sind, irritiert die glatte Animation von „Rotschühchen“ durch Unstimmigkeiten.

Die Prinzessin, die wegen der bösen Stiefmutter aus des Vaters Schloss zu sieben Gnomen fliehen muss – klar, das ist das „grimmige“ „Schneewittchen“! Dass die grünen Kerlchen allerdings eine verhexte Truppe von märchenhaften Superhelden sind, bestehend aus einem schönen, jungen Merlin, einem tumben, starken Artus, einem Schwulen, einem Koch und drei italienischen Ingenieuren, das ist bedingt originell. Wenn dann die schöne Prinzessin eigentlich ein Pummelchen war, nur durch rote Zauberschuhe verwandelt, wird es auch bei der Aussage unübersichtlich.

Denn mit dem Twist, dass gut aussehenden Männer zu kleinen grünen Gnomen und das rundliche Mädchen zur schönsten Frau der Welt verwandelt wurde, soll etwas von „wahrer innerer Schönheit“ erzählt werden. Doch wie schon bei „Ugly Dolls“ bekommt der Film das mit seiner eigenen Darstellung von „Attraktivität“ nicht unter einen Hut. Zuerst die böse Hexe, die irritierend nach Michelle Pfeiffer aussieht, aber auch alle anderen streben einer langweiligen 08/15 Schönheit nach. Es gibt in der Mehrzahl unsympathische Charaktere, die meist dumm ihre eigenen Interessen verfolgen.

Ästhetisch gibt es meist Plastikfiguren, seltsame Eierköpfe, furchtbare Liedchen aus dem Computer und blöde Sprüche der Synchronisation. In besten Momenten erinnern die Kopien schmerzlich an Miyazakis „Totoro“ oder die Äffchen von Paul Frank. Das ist keine „Frozen“-Alternative bei ausverkauften Disney-Vorstellungen.


Ein FILMtabs.de Artikel