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Unsere Lehrerin, die Weihnachtshexe

Italien, Spanien 2018 Regie: Michele Soavi, mit Paola Cortellesi, Stefano Fresi, Fausto Maria Sciarappa 98 Min. FSK ab 6

Ja, ist denn schon wieder Weihnachtsfilm-Zeit? Tatsächlich, aber diese italienische Weihnachtshexe kommt als wildes Kinder-Abenteuer mit Nebenhandlung weitgehend kitschfrei daher. Eindeutig Anti-Weihnachtsmann!

In Italien fliegt nicht der Weihnachtsmann mit dem Schlitten die Geschenke aus, sondern die Weihnachtshexe Befana füllt in der Nacht vor Heilige Drei Könige die Strümpfe der Kinder. Mit langer Nase und kaputten Schuhen berichtet sie von der schweren Arbeit, jede Nacht eine Weihnachtsfee zu sein. Und tagsüber als junge Lehrerin Paola (Paola Cortellesi) mit aktuellen Themen wie Rassismus, Bildungsnotstand und Mobbing kämpfen muss. Als die Weihnachtshexe entführt wird, raufen sich ihre bislang zerstrittenen Schüler für ein tolles Jugendabenteuer zusammen. Dabei basteln sie sich aus ihren Fahrrädern ein fantastisches Schneemobil mit Segel und landen in einer märchenhaften Bergwelt.

Die Perspektive einer sehr alten Erwachsenen, die nicht stirbt und sich deswegen auch nicht verlieben will, wechselt mit einer Verfolgungsjagd der Kinder im voralpinen Bergdorf auf Fahrrädern. Die Hexe Befana beschwert sich nebenbei über den Weihnachtsmann, der von einem klebrigen Süßgetränk gesponsert wird. Dann will ein Hightech-Schurke die Weihnachts-Lieferung der Hexe übernehmen, um damit Weltherrschaft zu erlangen. Diese Doppelbehandlung des Kinderfilms, dem man immer mal wieder die begrenzten Mittel ansieht, ist interessant. Aber letztendlich wirkt alles doch etwas abenteuerlich zusammengeschustert, die Kinderfiguren bleiben flach. Doch vor allem hat diese „Weihnachtshexe“ nichts von der üblichen triefenden Weihnachtsseligkeit.


Ein FILMtabs.de Artikel