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Atlas

D 2018, Regie: David Nawrath, Paul Salisbury mit Rainer Bock, Albrecht Schuch, Uwe Preuss, 98 Min.

Das Gesicht kennen Sie. Rainer Bock ist einer der großartigen Charakterdarsteller, die stets in der zweiten Reihe standen. »Das Weiße Band«, »Werk ohne Autor« oder selbst »Wonder Woman« veredelte er mit seinen Auftritten. Nur die Hauptrolle blieb bisher aus. Jetzt gibt ihm Autor und Regisseur David Nawroth die Gelegenheit zu glänzen und dieser Walter scheint wie für ihn geschrieben. Er ist ein schweigsamer Typ, grob, aber sanftmütig. Still, aber großherzig. Dabei hat er einen wirklich miesen Job: Walter ist Möbelpacker und leert die Wohnungen bei Zwangsräumungen. Und da geht es nicht immer ganz gesetzeskonform zu. Seit sich Roland mit den Arabern eingelassen hat, schreckt er auch vor Gewalt nicht zurück, um die Mieter aus den Wohnungen zu kommen, das Haus sanieren zu lassen und teuer weiterzuvermieten. Eines Abends steht Walter vor der Tür von Jan – und erkennt in ihm den Sohn, den er vor Jahren zurück lassen musste. Die moralische Zwickmühle ist der rote Faden, der sich durch »Atlas« zieht. Walters Vergangenheit bleibt lange im Dunkeln, seine Handlungen werden immer unberechenbarer. Das hält die Spannung bis zum überraschenden Finale. Die dichte Atmosphäre, der ruhige Erzählfluss und nicht zuletzt Rainer Bocks intensives Schauspiel fesseln bis zuletzt.


Ein FILMtabs.de Artikel