« | Home | »

Every Thing Will Be Fine

BRD, Kanada, Frankreich, Schweden, Norwegen 2014 Regie: Wim Wenders mit James Franco, Charlotte Gainsbourg, Rachel McAdams, Marie-Josée Croze, Robert Naylor, Patrick Bauchau, Peter Stormare 118 Min. FSK: ab 6
Wim Wenders ist 3D-Fan. Bereits beim Tanzfilm „Pina“ schwärmte er von der neuen Technik und mit seinem Segment zu „Kathedralen der Kultur“ hat er seine Liebe bekräftigt. Nun kam ihm die Idee, das Drehbuch von Bjørn Olaf Johannessen zu „Every Thing Will Be Fine“ ebenfalls in dreidimensionaler Optik zu inszenieren und man stellt sich unweigerlich die Frage, inwiefern sein stilles Charakterdrama davon profitieren würde.
Wenders und sein Kameramann Benoît Debie („Irreversibel“) nutzen den Raum und arbeiten mit Licht, um eine Film Noir-Atmosphäre zu erzeugen. Ein Gefühl des Unbehagens zieht sich durch den gesamten Film, der seinen Anstoß mit einem Unfall nimmt und der schicksalhaften Bekanntschaft des Schriftstellers Tomas (James Franco) und der Illustratorin Kate (Charlotte Gainsbourg). Am Telefon tauschen sie immer wieder ihre Gedanken und Gefühle aus. Kunstvoll verbinden sich die fernen Räume mit Überblenden.
Die visuelle Tiefe wäre jedoch nichts ohne eine schauspielerische. Die beiden spielen ihre Figuren ebenso wie Rachel McAdams, die Tomas’ Ehefrau gibt, mit Zurückhaltung, hinter der es arbeitet. Gerade Franco hat hier die Möglichkeit mehr als sein charmantes Grinsen zu zeigen. So zieht sich die Spannung immer mehr zu und die Ebenen offenbaren sich. Am Ende ist man auch nicht unbedingt schlauer, was die eingangs gestellte Frage angeht. Aber die Wirkung entfaltet sich, ob nun in zwei oder drei Dimensionen.


Ein FILMtabs.de Artikel