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Nord
Norwegen 2009 Regie: Rune Denstadt Langlo mit Anders Baasmo Christiansen, Kyrre Hellum, Marte Aunemo 78 Min.
Abseits der Spur
Das norwegische Kino braucht nicht viele Worte, um sich auszudrücken. Meist reicht ein Close-Up auf die Gesichter der verschrobenen Figuren und alles ist klar. Jomar Henriksen passt da gut ins Bild. Der Hypochonder vegetiert in einer Skihütte in Norwegen vor sich hin. Gehemmt durch allerlei Phobien zieht er es vor, der Menschheit aus dem Weg zu gehen und hängt lieber daheim vorm Fernseher und kifft. Als er durch einen Brand in seiner Behausung dazu gezwungen wird, an die Luft zu treten, macht er sich kurzerhand zu seiner Ex und ihrem gemeinsamen Kind auf. Der Weg führt ihn quer durchs Land bis rauf in den höchsten Norden – auf Langlaufskiern. Auf der Reise begegnet er allerlei seltsamen Gestalten, oft einsame Typen, wie er selbst. So wird die Reise zum Selbstfindungstrip.
In melancholischem Tonfall und Panoramabildern schneeweißer, nordischer Leere erzählt Rune Denstad Langlo in seinem Spielfilmdebüt ein herrlich ungewöhnliches Off-Road-Movie. Mit lakonischem Humor durchsetzt, ist „Nord“ ein von zahlreichen skurrilen Figuren bevölkerte Welt fernab der erzählerischen Hektik des Blockbusterkinos. Die Charaktere, allen voran der unbeholfene Protagonist, spielen sich mit Leichtigkeit in das Herz des Publikums. Kein Wunder, dass dieses filmische Kleinod schon zahlreiche Preise auf Festivals in aller Welt einheimsen konnte.
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- Publiziert von:
- Lars Tuncay, 07.01.2010 / 12:02
- Rubrik:
- Kritiken LT
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