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Walk Hard: Die Dewey Cox Story

USA 2007 (Walk Hard) Regie: Jake Kasdan mit John C. Reilly, Jenna Fischer, Tim Meadows 96 Min. FSK: ab 12

Clownerie im Rock’n’Roll-Zirkus

Judd Apatow ist derzeit der Inbegriff für erfolgreiche amerikanische Komödien. Als Produzent, Regisseur und Drehbuchschreiber fabriziert er einen Box-Office-Hit nach dem anderen. Das Angenehme für uns Europäer: im Gegensatz zu dem üblichen US-Dreck, der dreistellige Millionenbeträge einfährt, sind Apatows Komödien wirklich witzig!

Nachdem er erst vor kurzem BEIM ERSTEN MAL und SUPERBAD in unsere Kinos brachte, vertraut er nun erstmals nicht auf sein eigenes Können, Geschichten zu erzählen und versucht sich an einer Parodie. WALK HARD verulkt das Genre der Musikfilme im Großen und WALK THE LINE im Speziellen. Deren von Pathos und Pop geprägte Drehbücher eignen sich hervorragend zum Drüberlustigmachen.

Dabei orientieren sich Apatow und sein Regisseur Jake Kasdan (der Sohn des großen Lawrence) an der komischen Ernsthaftigkeit der legendären Mockumentary THIS IS SPINAL TAP und mischen sie mit der Albernheit der Zucker-Komödien (HOT SHOTS). Das Erfreuliche: der Film nimmt sich dabei in keiner Minute selbst zu ernst.

So erleben wir wie der Mittvierziger John C. Reilly als 14jähriger Teenager Dewey Cox mit seiner 12jährigen Freundin (dargestellt von der 34jährigen Kristen Wiig) das Elternhaus im beschaulichen Südstaatenkaff Springberry verlässt, nachdem er seinen Bruder bei einem Machetenkampf halbiert hat. Von seinem Vater verstoßen, landet er als Putze in einem Nachtclub und eines Tages durch einen glücklichen Zufall (der Sänger der Hausband hatte sich, an einer Lungenentzündung erkrankt, die Knochen gebrochen) auf der Bühne. Die Menge ist ebenso begeistert von Deweys Darbietung, wie die Juden von der Plattenfirma, und er findet sich kurz darauf in einem Aufnahmestudio wieder, um dort seinen Evergreen „Walk Hard“ aufzunehmen. Der Beginn einer steilen Karriere, die auf dem steinigen Weg aus Drogensucht und insgesamt 22 Schwangerschaften bis hin zum Lifetime Achievement Award noch etliche Absurditäten bereithält.

Dabei lassen es sich etliche Celebrities nicht nehmen, die Größen des Rock zu verkörpern. Den Höhepunkt stellt dabei die geniale Beatles-Persiflage mit Jack Black und Jason Schwartzman als Paul und Ringo dar. Nicht zuletzt solche Auftritte sorgen dafür, das WALK HARD albern, aber niemals peinlich wirkt.


Ein FILMtabs.de Artikel