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Fast Food Nation

Fast Food Nation
USA 2006 (Fast Food Nation) Regie: Richard Linklater mit Greg Kinnear, Bruce Willis, Ethan Hawke, Patricia Arquette, Kris Kristofferson 112 Min.
 
Nett wäre zu sagen, Richard Linklater ist ein Chamäleon in Sachen Regie. Böse wäre: Linklater macht nichts richtig. In Cannes liefen 2006 zwei Linklater. Der irgendwie übermalte, fast experimentelle Realfilm "A Scanner Darkly" und das Gesünder-Essen-Pamphlet "Fast Food Nation". Ersterer war auf jeden Fall interessanter – trotz der Auftritte von Bruce Willis, Linklater-Dauergast Ethan Hawke, Patricia Arquette oder Kris Kristofferson in der Anti-Burgertum-Komödie.
 
Don Henderson (Greg Kinnear), Marketingchef der amerikanischen Fast-Food-Kette "Mickey’s", wird zur Hamburger-Fabrik geschickt, weil dort das Fleisch des "Big One" mit Kolibakterien verseucht ist. Irgendwie desinteressiert in einer Wolke aus Lebenskrise und Selbstmitleid recherchierend, entdeckt Henderson ekelerregende Zustände, während sich in parallelen Handlungssträngen die sozialen Verhältnisse mexikanischer Arbeiterinnen zeigen. Kris Kristofferson wandert wehmütig über von Rindern verlassene Weiden. Ashley Johnson wandelt sich von Burger-Wenderin zur Gesundheits-Aktivistin.
 
Er begann mit 1991 mit "Slackers", wurde mit "Before Sunrise" 1994 berühmt und will einfach nicht aufhören. Spannend ist bei Linklater wirklich nur das Animations-Experiment "Waking Life".. Wie viel mehr man aus Filmen wie "Before Sunset" machen kann, bewies ausgerechnet die Hauptdarstellerin Julie Delpy mit ihrer eigenen Regie und der tausendfach geistreicheren Variante "2 Tage in Paris". Nun will Linklater erzählen, wie ungesund die Fast Food-Industrie ist. Lieber Richard, das haben schon "Super size me", "We Feed the World" oder "Unser täglich Brot" viel besser gemacht! Und sicher bringt es mehr, das gleichnamige Sachbuch des US-Journalisten Eric Schlosser zu lesen.


Ein FILMtabs.de Artikel