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Raus

D 2018 Regie: Philip Hirsch mit Matti Schmidt-Schaller, Milena Tscharntke, Tom Gronau

Sie wollen einfach nur raus. Weg von ihrem festgefahrenen Leben. Das Angebot ist reizvoll: Ein mysteriöser Typ im Internet bietet einen Ausweg, einen Pfad zurück zu den Wurzeln. So treffen sich fünf Wildfremde im Wald. Alle sind um die zwanzig. Was sie zurücklassen, darüber schweigen sie. Das ist eine der Regeln, die der Fremde aufgestellt hat. Lediglich die letzten 24 Stunden im Leben von Glocke (Matti Schmidt-Schaller) erleben wir zu Beginn mit. Wie er einen Luxuswagen in die Luft jagt, vor der Polizei flieht, von seinen Freunden verraten wird und fliehen muss. Er ist unser Einstieg in die Reise mit ungewissem Ausgang. Zu Beginn sind die Fünf vorsichtig, folgen den Hinweisen des Fremden und legen schließlich ihre Schutzmauern ab. Da ist Judith (Milena Tscharntke), in die sich Glocke verliebt, Steffi (Matilda Merkel), deren Tattoos, das blaue Auge und ihre Einstellungen von einer Flucht aus der rechtsextremen Szene zeugen, der finanziell besser gestellt Elias (Tom Gronau) und Paule (Enno Trebs), die gute Seele der Gruppe. Sie genießen die Freiheit, das unbeschwerte Leben im Wald, doch als sich herausstellt, dass einer von ihnen nicht die Wahrheit sagt, kehrt sich die Stimmung um. Der schnell geschnittene Auftakt zieht uns in die Story, die gesellschaftskritische Rede, die Glocke den Polizisten hält, legt die Haltung des Regisseurs und Co-Autors Philipp Hirsch dar. Er hat eine Message und erreicht damit viele, die mit der Welt in der wir leben nicht mehr klarkommen. Doch dann kippt sein Film. Offensichtlich hat er sich für sein Debüt zu viel Vorgenommen. Motive des Horrorfilms tauchen auf, die Parallele zu „Herr der Fliegen“ ist überdeutlich, die Handlungen der Figuren werden dagegen immer unschlüssiger. Zudem sind die jungen Darsteller bisweilen selbst überfordert von der Situation. Ein Film der guten Ansätze, von denen wenige aufgehen.


Ein FILMtabs.de Artikel