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Alpha

USA 2018 Regie: Albert Hughes mit Kodi Smit-McPhee, Natassia Malthe 96 Min.

Auf den Hund gekommen ist der Film schon lange, jetzt gräbt er einen uralten Knochen aus:
20.000 Jahre vor unserer Zeit soll der junge Keda (Kodi Smit-McPhee) auf seine erste Jagd mit den Männern seines Stammes. Bisons mit dem Stock abstechen, ist allerdings nicht so ganz sein Ding, er stürzt einen Abhang hinunter und wird vermeintlich tot zurückgelassen. Verwundet schleppt er sich durch die Wildnis, bei der Attacke eines Wolfsrudels verletzt Keda eine Wölfin. Nun macht der Junge auf „Der kleine Prinz“, raue Steinzeit-Edition. Mann und Hündin raufen um spärliche Nahrung, helfen sich aber letztlich beim Überleben.

Wie ein wildes Tier zum Schoßhündchen und Stadt-Vollkoter pervertierte, ist eigentlich eine hoch spannende Geschichte. Hier hat aber jemand zu sehr auf den Vierbeiner unter dem Schreibtisch geschaut und dessen Verhalten mäßig zurückdatiert. So ist beim Kuscheln und Löffeln am Lagerfeuer, bei ein paar Lektionen vom Hunde-Flüsterer, die allerdings nach 20.000 Jahren Dressur noch nicht bei all den Viechern angekommen sind, der lange Heimweg auch ziemlich langweilig. Das Survival, unterfüttert mit Regenwürmern und Fliegen, die Gespräche zwischen Junge und Hund, die keineswegs oscar-reif sind – viel mehr passiert nicht, bei der altmodischen Mannwerdung. Ein Säbelzahn-Tiger hat einen kurzen Auftritt – aber, dies ist ein Hunde- und kein Katzen-Film. Lassie bekommt die besseren Szenen. Regisseur Albert Hughes, der zusammen mit seinem Bruder Allen „The Book of Eli“, „From Hell“ und „Menace II Society“ hingelegt hat, musste „Alpha“ sicher nach der Arbeit für seine Kinder runterdrehen. Sehr heutig ist deshalb auch die eindrucksvolle Kameraarbeit. Dauernd fliegt und rast die Perspektive über die Landschaften. „Alpha“ ist enorm gut aussehende Langeweile.


Ein FILMtabs.de Artikel