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Zu Hause ist es am schönsten

Italien 2018 (A casa tutti bene) Regie: Gabriele Muccino mit Stefano Accorsi, Carolina Crescentini, Elena Cucci 108 Min. FSK ab 6

Für „ein Familientreffen, wie es sich gehört“ geht es auf die Insel, wieder mit viel Mamma Mia, nur diesmal ohne Musik. Alba (Stefania Sandrelli) und Pietro (Ivano Marescotti) wollen Goldene Hochzeit feiern und eine unübersichtlich vielköpfige Familie fällt auf Ischia ein. Mit allen Ehebrüchen, Eifersüchteleien, Geheimnissen und alten Verletzungen, die schon auf der Fähre skizziert werden. Sohn Carlo (Pierfrancesco Favino) muss die Eifersucht seiner Frau Ginevra (Carolina Crescentini) ertragen, weil auch seine Ex (Valeria Solarino) zum Fest geladen ist. Schwiegersohn Diego (Giampaolo Morelli) denkt ständig an seine Geliebte in Paris, während seine arglose Frau Sara (Sabrina Impacciatore) ihn mit allen Mitteln zu bezirzen versucht. Und Albas bindungsscheuer Lieblingssohn Paolo (Stefano Accorsi) flüchtet sich in eine romantische Affäre mit seiner verheirateten Cousine Isabella (Elena Cucci).

Der pralle Familientreff wurde autobiografisch eingefärbt, denn Regisseur Gabriele Muccino („Das Streben nach Glück“, 2006) kam wie Paolo für den Film aus Hollywood zurück. Auffällig ist die sehr bewegliche Kamera, die versucht, mit der Agilität der Familie mitzuhalten, mit den vielen Geschichten, die alle in typisch italienisch aufgeregten Dramen eskalieren. Das bleibt jedoch Kunsthandwerk, richtiges Drama geht in der Unübersichtlichkeit verloren.

Bemerkenswert zudem die Auftritte von Stefania Sandrelli („1900“) und Sandra Milo („8 1/2“), die schon bei Klassikern des italienischen Kinos dabei waren. In der Erinnerung an ähnliche Familienfilme etwa von Ettore Scola („La Terazza“, „La Famiglia“, „La Cena“) verblasst diese künstliche Aufgeregtheit umso mehr.


Ein FILMtabs.de Artikel