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Auge um Auge

USA, Großbritannien 2013 (Out of the furnace) Regie: Scott Cooper mit Woody Harrelson, Christian Bale, Casey Affleck, Zoe Saldana, Sam Shepard 117 Min. FSK: ab 16
Aussichtslos
In den Staaten gibt es zwar kein Kastensystem, aber für den Sohn eines Stahlarbeiters in einer Kleinstadt wie Braddock ist es schwer irgendetwas anderes zu versuchen, als in die Fußstapfen seiner Vorväter zu treten. So ist auch Russel (Christian Bale) ein ehrbarer Malocher im örtlichen Stahlwerk. Doch sein jüngerer Bruder Rodney (Casey Affleck) will höher hinaus und raus aus dem Kleinstadtmief. Dabei hängen ihm die Schulden seiner Pferdewetten am Bein, aber sein großer Bruder hält aufopferungsvoll die Hand über ihm. Bis Russel eines Nachts bei einem Unfall die Insassen eines entgegen kommenden Fahrzeugs tötet. Er wandert in den Knast, während sein Bruder an die Front zieht. Als er Jahre später aus dem Irak und Russel aus dem Bau kommt, ist nichts mehr wie es war. Ihr Vater ist gestorben und Russels Freundin Lena (Zoë Saldaña) ist neu liiert. So sind die beiden auf sich allein gestellt, eine Herausforderung, der Rodney nicht gewachsen ist. Er lässt sich mit dem skrupellosen Drogendealer Harlan deGroat (Woody Harrelson) ein und will mit einem fingierten Faustkampf zu schnellem Geld kommen. Zugegeben, Scott Cooper erzählt seine Geschichten nicht gerade subtil und er hat scheinbar eine Vorliebe für bärtige Männer vor schwarzem Hintergrund auf Filmpostern. Aber wie schon bei „Crazy Heart“ lebt auch „Auge um Auge“ von seinem Personal: die Besetzung ist fulminant, der Soundtrack von Dickon Hinchliffe (Tindersticks) ebenso atmosphärisch wie die Bilder des Japaners Masanobu Takayanagi („The Grey“). So fiebert man doch bis zum unausweichlichen Ende mit, auch wenn der Weg dorthin weitgehend frei von Überraschungen ist.