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Transformers – Die Rache

Transformers – Die Rache
USA 2009 (Transformers: Revenge Of The Fallen) Regie: Michael Bay mit Shia LaBeouf, Megan Fox, Rainn Wilson, John Turturro 147 Min.

In einem galaktischen Kampf gigantischer Metallmaschinen vom Planeten Cybertron ist die Erde ein beliebter Spielort. Während die Decepticons nur das Böse wollen und sich ihr Führer sogar die christliche Legende vom gefallenen Engel angeeignet hat – oder war es umgekehrt? – beschützen die Autobots die Menschen. Ihr wichtigster Helfer dabei ist der blasse amerikanische Teenager Sam, denn eine allmächtige Maschine mit unfassbaren Kräften, die jede Form annehmen kann, will ja auch nicht alles alleine machen. Ein paar Angriffe der Bösen werden mit vielen Explosionen und kollateralen Zerstörungen abgewehrt, doch dann kündigt die US-Regierung, wie immer stellvertretend für die ganze Menschheit, die Zusammenarbeit. Nun haben die Schurken von Auswärts die Oberhand, ihr Boss Megatron wird wiederbelebt und nur besiegt den Autobot Optimus. Jetzt können nur noch Sam und seine Freund die Menschheit retten…

Auffällig ist bei „Transformers 2“ vor allem, dass trotz des Einsatzes von Action-Regisseur Michael Bay, der schon den ersten „Transformer“-Film inszenierte, die Action-Szenen nicht besonders beeindruckend sind. Auch bleiben die mächtigsten Transformers trotz enormen Fortschritts in der digitalen Animationstechnik noch immer recht lichtscheu. Im Dunkeln wirken dann die roten Terminator-Augen mit der dunklen Stimme und den zerklüfteten Gesichtern, die immer gerne so böse wie das Alien schauen würden.

Die nächste Enttäuschung stellen die Darsteller dar: Sam ist immer wenn es nicht knallt und kracht ein uninteressantes Jüngelchen, das lahme Witze macht. Seine Freundin ist ein laufendes Playboy-Centerfold, aber dieses Wesen vom Stern Feuchterjungenstraum ist trotzdem ängstlich eifersüchtig auf das langweilige Kerlchen. Erst als John Turturro als italienischer Metzgermeister und durchgeknallter Alien-Fan in die zweite Hälfte der Handlung eingreift, merkt man, dass Schauspiel einem Film auch ganz gut tun kann. Durch den Film weht nun viel Wüstensand und es halt der Ruf „Nach Akaba“. Wahrscheinlich weiß nur Produzent Spielberg, dass dies kein Zitat von Indiana Jones ist.
 
Der Rest ist ein erschreckend holperig zusammengeschustertes Durcheinander von kindischem Klamauk, asiatischer Kampftechnik in der Heavy Metal-Version, pubertären Witzchen, Werbeeinblendungen für den Militarismus und vor allem Action, bei des nicht nur knallt und kracht, sondern auch quietscht und knirscht, weil sich die Transformers ja immer verwandeln müssen. Sonst wären sie keine Transformers. Sinnvoll ist das fast nie. Weshalb ein hochhaushoher Kampfroboter auf messerscharfen Rollerblades bei Verfolgungsjagden immer mal wieder zu einem stinknormalen und viel langsameren Laster werden muss, erklärt die Handlung nicht. Vielleicht erklärt es das Grundkonzept des Films: Denn als zweiter Produzent taucht direkt der Spielzeug-Hersteller Hasbro auf. Nicht von einem fremden Planeten sondern aus einer asiatischen Spielzeug-Fabrik stammen die ursprünglichen Transformers.. Sie begeisterten vor mehr als zwanzig Jahren die Kids, Comics und Filme lieferten der Fantasie Nachhilfe. Denn so rasant und vielfältig wie bei den millionenschweren Animationen klappt der Wandel vom Auto zum Roboter bei Model aus dem Spielzeugladen selbstverständlich nicht.

Zurück zum Film: Der Einsatz vom Produzenten Steven Spielberg lässt sich mühsam höchstens mit einigen Einlagen erklären, die was von der Kindlichkeit eines „E.T.“ haben. Man kann ihn drehen und wenden, umbauen und auf den Kopf stellen – trotz der immensen Werbeausgaben bleibt „Transformers“ irgend so ein amerikanisches Jugendfilmchen, das vielleicht sein Geld wieder einspielt, ganz bestimmt aber den Plastikverbrauch in dieser Welt kräftig ankurbelt. Hoffen wir, dass die Transformers im Kinderzimmer länger halten als die Erinnerung an diesen unnötigen Film.


Ein FILMtabs.de Artikel