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Franky Five Star

D 2023 Regie: Birgit Möller mit Lena Urzendowsky, Cino Djavid, Sven Hönig 114 Min.

Franky (Lena Urzendowsky) ist nicht wie die anderen. Sie ist schüchtern, hat eine Mutter, die nervt und ihre beste Freundin Katja (Meryem Ebru Öz) als Mitbewohnerin. Soweit so normal. Aber Franky hat auch vier Untermieter im Oberstübchen. Und die können ganz schön anstrengend sein. Sie leben im Hotel ihrer Seele und wann immer sie gefordert sind, kommen sie hervor – manchmal aber auch in den unpassendsten Momenten. Dann ist Franky kindisch, lasziv, engagiert oder zielstrebig und für alle Außenstehenden einfach nur launisch. Dabei will sie eigentlich nur sie selbst sein und sich endlich verlieben. Der Nachbar, den sie heimlich anhimmelt, wäre der ideale Kandidat, die Wohnungsparty, die sie mit Katja plant, die perfekte Gelegenheit. Doch da kommen ihr wieder die Untermieter in die Quere und sorgen für reichlich Gefühlschaos.
Mit viel Einfallsreichtum erzählt Birgit Möller („Valerie“) vom Erwachsenwerden. Ideenreich und verspielt setzt sie die beiden Erzählebenen in Szene und erinnert dabei ein wenig an die Filme von Jean-Pierre Jeunet oder Wes Anderson. Die Dynamik zwischen den Welten stimmt. Ihre Besetzung ist mit Leidenschaft dabei, sei es Sven Hönig als kapitalismuskritischer Page des Seelenhotels oder Sophie Killer als Frankys Femme-Fatale-Inkarnation Ella. Im Mittelpunkt spielt Lena Urzendowsky („Kokon“) glänzend die Klaviatur der Emotionen aus. Das macht vor allem viel Spaß, verfügt aber auch über den nötigen Ernst, ist immer wieder überraschend, auch wenn die Geschichte selbst das Rad der romantischen Komödie nicht wirklich neu erfindet, aber eine gelungene, originelle Version davon bietet. „Franky Five Star“ feierte seine Weltpremiere im Wettbewerb des 44. Filmfestival Max Ophüls Preis und wurde dort mit dem Preis der Ökumenischen Jury ausgezeichnet.


Ein FILMtabs.de Artikel