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Von Vätern und Müttern
Okay, Triggerwarnung: Wer schulpflichtige Kinder hat, könnte in „Von Vätern und Müttern“ unliebsame Erinnerungen an endlose Elternabende durchleben. Paprika Steen serviert in 97 Minuten eine Satire, die schmerzhafte Wahrheiten an den Tag legt. Ob man das lustig findet oder als realitätsfern abtut, liegt also am eigenen Standpunkt. Es bleibt aber nunmal ein Fakt: Wer sein Kind zur Schule schickt, muss sich mit den Eltern der anderen Kinder arrangieren. So ergeht es auch Piv (Katrine Greis-Rosenthal) und Ulrik (Jacob Lohmann). Ihre Tochter Hannah (Ida Skelbæk-Knudsen) soll auf eine Schule mit kreativer Ausrichtung, in der Hoffnung der Eltern, dass dort ihre Talente besser gefördert werden. Für die Sechstklässlerin ist es bereits der vierte Schulwechsel innerhalb kurzer Zeit. Meist scheitern die Institutionen am Anspruch der Mutter. Diesmal soll alles klappen, deshalb sind Piv und Ulrik auch sehr bedacht darauf, bei der gemeinsamen Hüttenfahrt einen möglichst guten Eindruck zu machen. Doch die augenscheinliche Harmonie innerhalb der Elternschaft trügt. Das Wochenende wird bald zur blutigen Schlammschlacht.
Ähnlich wie Sönke Wortmann für seine deutlich harmlosere „Eingeschlossene Gesellschaft“ hat die vom Schauspiel in den Regiestuhl gewechselte Paprika Steen hier ein Ensemble bekannter dänischer Schauspieler*innen versammelt: Lisa Loven Kongsli („Höhere Gewalt“), Carsten Bjørnlund („Die Erbschaft“), Nikolaj Lie Kaas („Brothers“), Lars Brygmann („Helden der Wahrscheinlichkeit“) – Die 13 Akteur*innen haben sichtlich Spaß in ihren Rollen und wer sich darauf einlässt, dass unter ihnen absolut keine Sympathieträger zu finden sind, kann sich über ihre Macken und Marotten genüsslich amüsieren. Zumindest bis zum nächsten Elternabend.
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- Publiziert von:
- Lars Tuncay, 23.05.2024 / 10:58
- Rubrik:
- Kritiken LT
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