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Broker

Südkorea 2022, Regie: Hirokazu Kore-eda, mit Song Kang-ho, Dong-Won Gang, Lee Ji-Eun, 129 Min., FSK: ab 12

Was definiert Familie? Ist es das Blut, sind es die Gene, oder kann auch eine Schicksalsgemeinschaft einsamer Charaktere Familie bedeuten? Hirokazu Kore-edas »Shoplifters« beantwortete diese Frage vor fünf Jahren mit viel Herz für die Außenseiter. Die berührende Geschichte einer Gruppe von Menschen am Rande der Gesellschaft erwärmte die Herzen der Jury in Cannes, wo der Film die Goldene Palme gewann, und der Kinobesucher weltweit. Auch in seinem neuen Film »Broker« bleibt die Frage nach Recht und Moral Auslegungssache. Die Geschichte hat darüber hinaus noch einige andere Parallelen zu »Shoplifters«. Auch hier finden die Figuren ein Zuhause in der Gemeinschaft: Der Wäschereibetreiber Sang-hyeon und sein Freund Dong-soo betreiben ein lukratives Nebengeschäft: Sie stehlen die Babys aus der Klappe, um sie reichen, kinderlosen Paaren zu vermitteln. So landet auch der Sohn Prostituierten So-young bei den Brokern. Als die junge Frau sich schließlich auf die Suche nach ihrem Sohn macht, durchschaut sie das abgekartete Spiel – und verlangt ihren Anteil. So beginnt ein Road-Trip zu dritt durch Südkorea auf der Suche nach zahlungswilligen Klienten. Die Motivation der Delinquenten ist dabei ebenso nachvollziehbar wie die der Polizeibeamten, die ihnen auf den Fersen sind. Kore-eda baut Sympathien für alle seine Figuren auf. Das macht eine Antwort auf die Frage nach Recht und Moral am Ende nur schwerer.


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