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Das Geheimnis von Neapel

Italien 2018 (Napoli Velata) Regie: Ferzan Ozpetek mit Giovanna Mezzogiorno, Alessandro Borghi 113 Min. FSK ab 12

Die Filme des türkisch-italienischen Regisseurs Ferzan Ozpetek („Männer al dente“, „Das Fenster gegenüber“, „Hamam – das türkische Bad“) sind immer auch sinnliches und erotisches Kino. So passt es, dass sich die Pathologin Adriana (Giovanna Mezzogiorno) direkt von dem jüngeren, gutaussehenden Andrea (Alessandro Borghi) verführen lässt. Dass der bald grausam zugerichtet auf ihrem Seziertisch landet, eröffnet einen Psychothriller inmitten beziehungsreicher Freundes- und Familienkreise. Und mitten drin in einer Stadt prall voll schillernden Lebens und mythischer Geheimnisse. Adriana selbst sieht bald einen Mann, der sich als Andreas Zwillingsbruder herausstellt und formt sich in einem umgekehrten „Vertigo“ den verlorenen Liebhaber neu.

Ferzan Ozpetek taucht gerne tief in die Psychologie seiner Figuren ein, schaut dabei in dunkle Ecken. Das geschieht mit einer sehr ästhetischen Inszenierung. Aber manchmal nimmt er bei der Entwicklung von Figuren und Geschichte aber auch etwas holperige Abkürzungen. Hier im bunten und kulturelles Leben der besonderen Stadt Neapel, wo Aberglaube und eine Wahrsagerin, der Antiken-Handel, die schwule Szene und die Polizei-Arbeit ineinander greifen, fällt das nicht so sehr auf. Zu reizvoll sind all diese Figuren und Schauplätze. Und auch die starke Hauptdarstellerin Giovanna Mezzogiorno („Vincere“, „Die Liebe in Zeiten der Cholera“) hält die Melange aus Leidenschaft, Verbrechen und Mysterium zusammen.


Ein FILMtabs.de Artikel