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Karla
Kogge, 104 Min.
Die zwölfjährige Karla taucht mitten in der Nacht in einer Polizeiwache
auf und verlangt, einen Richter zu sprechen. Sie möchte Anzeige
erstatten – Gegen ihren eigenen Vater. Der Vorwurf: Er soll sich ihr
»unsittlich genähert« haben. Heute würde die selbstbewusste Aussage des
Mädchens einen Apparat aus Fürsorge und Schutz in Gang setzen. Im Westen
Deutschlands im Jahr 1962 sind die Beamten kurz davor, das Kind wieder
zurück zu seinen Eltern zu schicken. Obwohl sein berufliches Ansehen auf
dem Spiel steht, übernimmt Richter Lamy schließlich den Fall und hört
Karla zu. Was er erfährt, erschüttert nicht nur ihn. Mit Feingefühl
inszenieren Regisseurin Christina Tournatz?s und Autorin Yvonne Görlach
in ihrem gemeinsamen Film das Unaussprechliche. Obwohl es sich bei
»Karla« um ihr Spielfilmdebüt handelt, erzählen sie die auf wahren
Begebenheiten basierende Geschichte eines couragierten Mädchens und
eines engagierten Richters versiert und verzichten auf emotional dick
aufgetragene Momente. Der intime, einfühlsame Film ist ein
konzentriertes Zwei-Personen-Stück, das von dem starken Spiel von
Charakterdarsteller Rainer Bock und der jungen Elise Krieps lebt.
Besonders die junge Hauptdarstellerin, Tochter von Aktrice Vicky Kriebs,
die hier tatsächlich in ihrer ersten Hauptrolle vor der Kamera steht,
beeindruckt mit ihrer eindringlichen Stärke. Ein Film, der lange nachwirkt.
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- Publiziert von:
- Lars Tuncay, 29.09.2025 / 11:27
- Rubrik:
- Kritiken LT
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