« September 5 | Home | Kneecap »
A Real Pain
Jennifer Grey, 90 min
Eigentlich ist David der Überkorrekte, der jeden Schritt vorausplant.
Als er am Flughafen ankommt, sitzt sein Cousin Benji bereits seit
Stunden in der Abflughalle. Die unzähligen Nachrichten von David auf
seiner Mailbox hat er ignoriert. Typisch für den planlos wirkenden
Benji, der mit seinem Charme jedoch jeden für sich einzunehmen scheint.
Und doch schimmert da eine Hilflosigkeit in ihm durch. Die Reise, die
die beiden unternehmen wird nicht nur zu einer Probe ihrer Freundschaft,
sondern auch zu einer Suche nach Orientierung. Vorbei an den Spuren des
Holocaust reisen sie mit einer kleinen Gruppe Touristen durch Polen, um
das Haus ihrer verstorbenen Großmutter aufzusuchen und ihr Lebewohl zu
sagen. Angesichts des Grauens, das ihre Vorfahren durchlebten,
erscheinen ihre eigenen Probleme nichtig und doch verschwinden sie nie
ganz. Dieses nuancierte Spiel mit dem Gefühl von Schuld und der eigenen
Lebenskrise balanciert Autor, Regisseur und Schauspieler Jesse Eisenberg
gekonnt. Mit seiner zweiten Regiearbeit behandelt er seine eigene
Herkunft als Sohn jüdischer Einwanderer. Mit Kieran Culkin hat er einen
exzellenten Anspielpartner an seiner Seite. »A Real Pain« ist ein
bemerkenswert gut beobachteter, sensibel erzählter Road Trip, der noch
lange nachhallt.
Ein FILMtabs.de Artikel
Du liest zur Zeit “A Real Pain,” einen Artikel auf filmtabs
- Publiziert von:
- Lars Tuncay, 23.01.2025 / 9:36
- Rubrik:
- Kritiken LT
Die Kommentarfunktion ist geschlossen.
Die Kommentarfunktion für diesen Beitrag ist zur Zeit deaktiviert.