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Berlinale 2017 The Dinner (Wettbewerb)
“Affen mit Handys” – keine Beschreibung der Menge am Roten Teppich, sondern ein Zitat aus “The Dinner”, in dem Wettbewerbs-Film mit Richard Gere einen Politiker mit zwei Gesichtern spielt. Der Möchtegern-Gouverneur Stan (Gere) lädt seinen Bruder Paul (Steve Coogan) und seiner Schwägerin Barbara (Laura Linney) in ein sehr exklusives Restaurant. Es geht nicht um ein Wiedersehen der heillos zerstrittenen Brüder, es geht um ihre Söhne, die zusammen eine Obdachlose angezündet haben, die an den Brandwunden starb. Noch wissen nur die Familien, wer die Täter auf dem öffentlich gezeigten Video von Pauls Sohn sind. Bis gestritten wird, was zu tun ist, ob man verschweigen oder selbst zur Polizei gehen soll, sind viele alte Geschichte zu umschiffen. Und Stan ist eigentlich dauernd am Handy seiner Assistentin, weil er gerade ein Gesetz durch den Kongress bringen will. Das ist fast „Der Gott des Gemetzels“, nur diesmal ist es wirklich furchtbar und grausam, was ein Sohn getan hat. Sehr ambivalente Figuren wühlen sich im intensiven, ruhelosen Spiel durch ganze Bündel von Krankheiten, Beschädigungen und Altlasten. Könnte nerven wie die Anrufe für Stan im Sekundentakt, doch die Handlungen und Entscheidungen sind zeitweise so atemberaubend amoralisch, dass man Stans junge Frau und ehemalige Praktikantin Kate (Rebecca Hall) plötzlich als Lady MacBeth sieht. Der in Israel geborene Oren Moverman legt geschmackvoll aufbereitet einen packenden Parcours zum moralischen Verfall der Menschheit hin. (ghj)
Oren Moverman
USA 2016
Englisch
120 Min · Farbe
Mit
Richard Gere (Stan Lohman)
Laura Linney (Claire Lohman)
Steve Coogan (Paul Lohman)
Rebecca Hall (Katelyn Lohman)
Chloë Sevigny (Barbara Lohman)
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- Publiziert von:
- Günter H. Jekubzik, 10.02.2017 / 8:58
- Rubrik:
- Berlinale 2017, Kritiken GHJ
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