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Where to invade next?
USA 2015 Regie: Michael Moore 110 Min.
Der US-Amerikaner Michael Moore war in den 26 Jahren seit seinem Erstling „Roger and me“ immer wieder der Stachel in den übergroßen Füßen der Politik und Großkonzerne. Mit Witz und Verve prangerte er Missstände an und legte den Finger tief in offene Wunden. Dabei etablierte er seinen eigenen Stil, der sowohl beim Publikum als auch bei Kritikern für Kontroversen sorgte. Die einen schätzen seinen Mut, die anderen werfen ihm eine einseitige Sichtweise vor. Fest steht, dass Moore immer für die richtigen Dinge eintrat. So auch bei seinem aktuellen Werk, das ihn die vergangenen sechs Jahre begleitete. Am Anfang steht ein Konzept: als Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika marschiert Moore in Europa ein. Von dort will er gute Ideen zurück bringen, die seine Heimat endlich zurück an die Weltspitze führen sollen. So reist er nach Norwegen, wo ein würdevoller Umgang mit Inhaftierten üblich ist, und nach Portugal, wo Gefängnisstrafen für Drogendelikte abgeschafft wurden. Er zeigt das Schulsystem in Finnland, das zu den besten der Welt gehört, das ausgewogene Menü an Frankreichs Schulen und die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit in Deutschland. Schließlich reist er nach Island und Tunesien, wo die Rechte von Frauen fortschrittlicher sind als in seiner Heimat. Natürlich blendet er die Schattenseiten der italienischen Wirtschaft aus, wenn er die paradiesischen Arbeitsverhältnisse dort einfängt. Aber Moore geht es bei seinem Feldzug um die Blumen, nicht um das Gestrüpp, wie er betont. So ist dem alten Idealisten auch diesmal ein kluger und höchst unterhaltsamer Film gelungen, der manch einem seiner Landsleute die Augen öffnen möge. (xxxxo)
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- Publiziert von:
- Lars Tuncay, 27.02.2016 / 8:45
- Rubrik:
- Kritiken LT
46 Kommentare
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