« | Home | »

Love, Simon

USA 2017 Regie: Greg Berlanti, mit Nick Robinson, Katherine Langford, Alexandra Shipp 110 Min. FSK ab 0

Das Genre der US-amerikanischen Teenie-Romantikkomödie ist nicht tot zu kriegen. Dabei strotzt die altbekannte Formel des Boy-meets-Girl nur so vor Stereotypen. Aber genau das sucht das Publikum zu Unterhaltungszwecken und so wird die klassische Highschool-Comedy auch noch die dunkelsten Phasen der amerikanischen Geschichte überleben. Traditionsgemäß ist die Identifikationsfigur, ob männlich oder weiblich, doch auf jeden Fall weiß und hetero. Da ist es schon bemerkenswert, wenn jemand wie Simon daher kommt. Simon ist schwul. Und damit nicht genug der Probleme: Keiner weiß davon. Der 17-Jährigen hat es bisher erfolgreich vor seiner Familie und den Schulfreunden geheim gehalten. Zu allem Überfluss kennt er nicht einmal die Identität des Klassenkameraden, in den er sich online verliebt hat. Beide Probleme zu lösen, bedeutet für Simon einen Schritt, der gleichermaßen angsteinflößend und lebens-verändernd ist, der für den Kinogänger aber auch höchst unterhaltsam ausfällt. Greg Berlanti, der sich bereits in »Dawson’s Creek« um die Nöte junger Erwachsener sorgte, adaptierte Becky Albertallis hochgelobtes Buch, zu einer charmanten Coming-of-Age Geschichte über die spannende Reise auf der Suche nach sich selbst und der ersten Liebe. Newcomer Nick Robinson (»Jurassic World«) überzeugt in der Hauptrolle als zweifelnder Teenager, der sich in einem Moment in farbenprächtigen Tagträumen verliert, bevor ihn der Gedanke an sein Coming-Out im nächsten Moment wieder auf den Boden zurückholt. Dabei bewegt er sich in den klaren Grenzen einer von sympathischen Figuren bevölkerten Leinwandwirklichkeit, die es am Ende vielleicht etwas zu sehr übertreibt mit ihrer positiven Message. Jennifer Garner und Josh Duhamel geben die verständnisvollen Eltern in dieser unterhaltsamen Komödie, die Heranwachsenden in ähnlicher Situation Mut macht, es Simon gleich zu tun.


Ein FILMtabs.de Artikel