« | Home | »

La vie en rose

La vie en rose
Frankreich 2007 (La Môme) Regie: Olivier Dahan mit Marion Cotillard, Jean-Pierre Martins, Gérard Depardieu 140 Min.
 
"Rien de rien". Nein, ich bereue nichts! Edith Piaf ist schon eine von Arthritis gebeugte, alte Frau von gerade mal 40 Jahren, als ein aufdringlicher Komponist ihr dieses Lied vorklimpert. Ja, das ist es! Das ist ihr Leben. Noch einmal will sie auftreten und das gleich im Pariser Olympia. Die Göttin hat zwar mehr Schulden als Geld, ist gesundheitlich ganz unten, aber das hat sie noch nie gekümmert.
 
"Rien de rien". Ich bereue nichts? Wenn dieses sagenhafte Chanson mal nicht erklingt, fällt es schwer, dies zu glauben. Zu tragisch stellt "La vie en rose" das Leben der Edith Piaf dar. Da gibt es kaum Grund zu Freude, was ihr all die Drogen geben, wird auch nicht klar. Außer vielleicht Trost von noch frühere Verletzungen. Als Kind wird die kleine Edith von der Gosse über das Land-Bordell der Oma in den Zirkus weitergereicht. Ihre schwache Gesundheit begleitet dieses tragisch gezeichnete Leben, zeitweise taperte das Kind sogar erblindet zwischen den Freudenzimmer seiner anschaffenden Ersatzmütter umher. Als Clubchef Louis Leplée (Gérard Depardieu) die nur 1,42 Meter große Chanteuse mit der gewaltigen Stimme entdeckt, könnte ein neues Leben beginnen, doch wieder sterben Beschützer und Liebhaber. Das alles gibt ihren Liedern noch mehr Kraft, was allerdings kaum noch möglich ist.
 
Der filmischen Biographie Film von Olivier Dahan ("Die purpurnen Flüsse 2") hätte etwas mehr Ausgeglichenheit gut getan. So viel Tragik hält auch das beste Melodram nicht aus. Doch es bleiben die unvergesslichen Melodien und eine großartige Marion Cotillard ("Big Fish", "Mathilde – Eine große Liebe", "Ein gutes Jahr"), die mit Hilfe der Maske fast drei Jahrzehnte von frecher Straßensängerin zur gebrochenen Frau überbrückt.


Ein FILMtabs.de Artikel