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Die Bären sind los

USA 2005 (The Bad News Bears) Regie: Richard Linklater mit Billy Bob Thornton, Greg Kinnear, Marcia Gay Harden 113 Min. FSK: ab 6 Wenn der “Bad Santa” Billy Bob Thornton, dieser fluchende, saufende, rumhurende Weihnachtsmann in einem Kinder-Sport-Film auftaucht, lässt man die Kleinen am Besten zuhause. Doch diese Auftragsarbeit des ehemaligen Autorenfilmers Linklater (“Before Sunrise”, “School of Rock”) schafft es, im Remake eines Walter Matthau-Films (von 1975), routiniert die Balance zwischen harmlosem Kinder-Genre und frechem Erwachsenen-Witz zu wahren. Nur wegen des Geldes übernimmt der ehemalige Profi-Baseballer Morris Buttermaker (Billy Bob Thornton) das Training einer Kindertruppe aus lauter Verlierern und neurotischen Typen. Da sein Interesse hauptsächlich dem alkoholischen Erfrischungsgetränk gilt, erleben die “Bears” eine deftige Niederlage. Doch dann packt ihn der Ehrgeiz angesichts des besonders unangenehmen gegnerischen Trainers Roy Bullocks (Greg Kinnear im Doppelstart mit “Mord und Margaritas”). Der Schädlingsbekämpfer Buttermaker nimmt seine Gurken-Truppe mit zur Arbeit, wo sie sich mit Unkrautvernichter besprühen und Rattengift verstreuen. Das moralische Anti-Vorbild rät einem Schützling, zuhause kräftig zu lügen, schmuggelt einen Liliputaner ins Team, äußert unentwegt nicht jugendfreie Bemerkungen und besorgt als Sponsor einen Stripclub. Doch erst als Buttermaker seine bislang völlig vernachlässigte zwölfjährige Tochter Amanda überredet, ihr Talent als Werferin einzusetzen, gewinnt das Team mit klassischen Familienwerten. Die Auseinandersetzung, wer die Kinder mit aufgezwungenen Siegeswillen schlechter behandelt, wird im Finale aufgebrochen, selbst der Rollstuhlfahrer darf aufs Feld und es verbreitet sich ansteckende Spielfreude. Der Verzicht auf krampfhaften Ergeiz bringt einfach mehr Spaß bei der Feier des zweiten Platzes mit alkoholfreien Bier und den knapp bekleideten Frauen, die Buttermaker in letzter Zeit flachgelegt hat.


Ein FILMtabs.de Artikel