Leben und Lieben in L.A.

USA 1998 (Playing by Heart) Regie und Buch Willard Carroll, 121 Min. FSK ab 6

"Leben und Lieben in L.A." erzählt episodisch von Schicksalsschlägen und schwierigen Beziehungen mehrerer Menschen. Mit exzellenten Dialogen, auffälliger Farbgestaltung und Stars wie Sean Connery oder Gena Rowlands unterhält "Leben und Lieben ..." leicht - trotz seiner schweren Themen. Das stört bis zum zu harmonischen Happyend nur etwas. Wie die Sättigung des Kinos mit solchen Varianten der "Short Cuts".

Kurz, knackig und mit Witz werden äußerst dramatische Lebenssituationen angerissen. Spitze Dialoge, mit scharfe Zunge vorgetragen, charakterisieren das Innenleben einer Reihe von Amerikanern und Amerikanerinnen: Das reife Ehepaar bewältigt kurz vor dem - ekelhaft üppig gefeierten - 40.Hochzeitstag eine Affäre, die bereits Jahrzehnte zurück liegt. Eine Mutter und ihr sterbender Sohn lernen erstmals, ehrlich zueinander zu sein. Mit einer mächtigen Beziehungsangst wird die Partnersuche für Meredith (Gilian Anderson) zur unfreiwillig komischen Angelegenheit. Weshalb die jungen Joan (Angelina Jolie) und Keenan (Ryan Philippe) trotz sichtbarer Zuneigung nicht zusammen kommen, bleibt vorerst Geheimnis. Auch die Verbindung der verschiedenen Beziehungen soll erst später überraschen.

Neben dem guten Buch, der wohltuenden Lichtgestaltung stellen beim - vielleicht etwas zu langem - Light-Melodram die Schauspieler das eigentliche Seh-Kapital dar: Sean Connery und Gena Rowlands sind ein besonderer Genuß. Dennis Quaid macht herrlich überraschende Geschichten. Angelina Jolie konnte damals noch nicht so begeistern, wie in "Durchgeknallt" oder den "Turbulenzen". Gilian Anderson, die Dana Scully aus "Akte X" überzeugt dagegen in einer richtigen Rolle. In der Rangliste der aktuelleren Multi-Player-Ensemblefilme kommt "Leben und Lieben" erst hinter "Short Cuts" und "Magnolia" aber noch vor "Grand Canyon" ins Ziel.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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