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Champions

USA 2023, Regie: Bobby Farrelly, mit Woody Harrelson, Kaitlin Olson, Matt Cook, 124 Min., FSK: ab 12

„Verrückt nach Mary“, „Dumm und Dümmer“, „Schwer verliebt“ – die erfolgreichen und deftigen Komödien der Brüder Bobby und Peter Farrelly hätten es heutzutage schwer. Scherze auf Kosten von Minderheiten bieten reichlich Aufreger an. So passt es, dass Regisseur Bobby Farrelly in seinem neuen Film „Champions“ Buße tut. Mit seiner Hauptfigur, dem rüpelhaften Basketball-Kotrainer Marcus (Woody Harrelson). Nachdem der zuerst seinen Chef-Trainer vor Kameras zu Boden stößt und dann betrunken ein Polizei-Auto anfährt, verdonnert ihn eine Richterin zu Sozialstunden mit einem Team geistig behinderter junger Spieler. Marcus, der sich als exzellenter Taktiker überhaupt nicht für die Menschen um sich herum interessierte, steht eine steile Lernkurve bevor.

Wir lernen Marcus als arroganten und aufbrausenden Egoisten kennen. Zu sehr von sich selbst überzeugt, um seine Mängel wahrzunehmen. Was sich angesichts des unmöglichen Teams namens „Friends“ schnell legt. Statt um seine Spielzüge muss er sich um seine Spieler kümmern, von denen einer nicht duschen will, ein anderer immer arbeiten muss und ausgerechnet der beste jeden Einsatz verweigert. Mit und mit stellt sich der Trainer auf die Individuen ein, deren Hintergründe der Film im Schnelldurchgang präsentierte. So entsteht ein erfolgreiches Team, dass sich tatsächlich für die Paralympics qualifizieren könnte. Parallel zur konventionellen Sportgeschichte darf sich Marcus auch in einer Beziehung bewähren: Seine Bettbekanntschaft Alex (Kaitlin Olson) ist die Schwester einer der behinderten Spieler und immer mehr vom Einsatz des Trainers begeistert.

Basierend auf der spanischen Vorlage „Campeones“ („Wir sind Champions“) realisierte Bobby Farrelly eine geglättete und nette Hollywood-Geschichte. Der provokative und grenzverletzende Humor der alten Filme ist fast völlig verschwunden, Woody Harrelson („Die Tribute von Panem“, „Triangle of Sadness“) spielt einer seiner bravsten Rollen. Es sind vor allem die Nebenrollen, die Spaß und den Film sympathisch machen.

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Ein FILMtabs.de Artikel