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Berlinale 2012 Der Rote Jutebeutel
500 Filme, tausende Medienvertreter, zigtausend Filmbesucher … die Berlinale ist eine Welt für sich mit Sektionen, Nebenreihen, Sonderveranstaltungen und auch Trittbrettfahrern. Da braucht es schon jemanden mit der Bekanntheit von Angelina Jolie, um ein Thema zu schaffen, das alle beschäftigt. Oder eine rote Jutetasche. Da berichtet sogar die „Süddeutsche Zeitung“ vom „Abstieg in die Jutetaschen-Liga“ und jemand scherzte, bei so einem Turnbeutel, könne auch das Festival nichts sein. Dazu muss erklärt werden, dass jedes Filmfestival seit Jahrzehnten jeden Teilnehmer, der mittlerweile eine nicht geringe Startgebühr zahlen muss, mit einer mehr oder weniger praktischen Tasche begrüßt. „Für die Festivalunterlagen“, die schon mal direkt in den Papierkorb gekippt wurden und mittlerweile sowieso digital sind. Nun schien die Berlinale-Tasche trotz wechselnder Entwürfe immer noch ein Hort deutscher Wertarbeit gewesen zu sein, man sah sie auf allen anderen Festivals, mal in der Boss-Edition, mal als Plastik-Stinker (2006), der über ein Jahr ausgelüftet werden musste, aber dann die perfekt dichte Schwimm-Tasche wurde. Sogar bei Ebay waren die Dinger schnell ausverkauft! Und jetzt: Der rote Jutebeutel! Fast so simpel wie die Papiertaschen Venedigs, die nur Design zusammenhält. Nun auch in der Taschen-Kategorisierung weit hinter Cannes. Die 62. Ausgabe der Berlinale muss noch einen sehr eindrucksvollen Film präsentieren, um nicht das Jahr der Tasche zu werden.
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- Publiziert von:
- Oliver Schiffers, 14.02.2012 / 10:00
- Rubrik:
- Berlinale 2012, Kritiken GHJ
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