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The Gate
An den Hochschulen legt man jungen Filmemacherinnen und Filmemachern meist nahe, die Inspiration fürs Debüt vor der eigenen Haustüre zu suchen. Das Leipziger Duo Jasmin Herold und Michael David Beamish findet seine Themen stattdessen in der Ferne. Ihr mit dem Grimmepreis ausgezeichneter Erstling »Dark Eden« führte sie ins kanadische Fort McMurray und die dortigen Ölsandfelder. Für »The Gate«, der seine Premiere im vergangenen Jahr im Deutschen Wettbewerb des Dok Leipzig feierte, reisten sie in die karge Wüste von Utah in den Vereinigten Staaten. Hier liegt die streng geheime militärische Testanlage Dugway. Ein Hochsicherheitstrakt. Hier wurde bereits der Abwurf der Atombombe geprobt. Die vier Schicksale von denen der Dokumentarfilm erzählt, sind eng mit der Anlage verknüpft. Ein Überlebender des Atombombenabwurfs auf Hiroshima, ein Militärseelsorger, ein traumatisierter Soldat und ein Vater auf der Suche nach seinem vermissten Sohn – Sie alle leben den American Way of Life und sind doch gleichzeitig von den Schrecken des Krieges gezeichnet. Das Gelände bleibt unsichtbar hinter den Bergen und ist doch immer anwesend in den Geschichten der Menschen. »The Gate« ist ein erschütterndes Plädoyer gegen den Krieg in starken Bildern von Claire Pijman, die bei Wim Wenders’ Kameramann Robby Müller lernte. LARS TUNÇAY
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- Publiziert von:
- Lars Tuncay, 28.07.2024 / 5:00
- Rubrik:
- Kritiken LT
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