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Gagarin
1961 wurde der Wohnkomplex Gagarin am Rande von Paris entwickelt, um dem steigenden Bedarf an Wohnungen gerecht zu werden. Benannt nach dem russischen Kosmonauten, der 1963 tatsächlich den Bau besuchte, sollte der Ort in die Zukunft weisen. Zwei Jahrzehnte später ist er aber so verfallen, dass die Stadt mit dem Rückbau beginnt. Der 17-jährige Youri (Alséni Bathily) ist hier aufgewachsen. Vom Vater verlassen und der Mutter vernachlässigt, findet er bei Freunden und Nachbarn Rückhalt. Der bricht allerdings abrupt weg als das Räumungskommando kommt. Youri weigert sich, den Bau zu verlassen und verschanzt sich in seiner eigenen Raumstation inmitten des Komplexes.
Fanny Liatard und Jérémy Trouilh wurden 2014 damit beauftragt, ein dokumentarisches Porträt der Bewohner des Stadtteils zu drehen. In den Monaten vor dem Abriss entstand ein gemeinsamer Spielfilm, der 2020 im Wettbewerb des Filmfestivals in Cannes seine Premiere feiern sollte. Dazu kam es schließlich pandemiebedingt nicht. Das der sehenswerte Film bekam aber trotzdem das Cannes-Siegel und kommt nun endlich auch in unsere Kinos. Erfreulich, denn das phantasievolle, romantische Sozialdrama besticht mit poetischen Bildern und einem erfrischenden Cast.
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- Publiziert von:
- Lars Tuncay, 20.08.2024 / 9:42
- Rubrik:
- Kritiken LT
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