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Hilde

D 2009 Regie: Kai Wessel mit Heike Makatsch, Dan Wessel, Hanns Zischler, Monica Bleibtreu, Sylvester Groth 137 Min. FSK ab 12
Rote Rosen regnen
Hinter dem etwas missglückten Titel „Hilde“ verbirgt sich ein ambitioniertes Biopic über Deutschlands Schlagerstar Hildegard Knef. TV-Regisseur Kai Wessel und die schwedische Drehbuchautorin Maria von Heland wollen mit der Betitelung auch auf ihre persönliche Herangehensweise an die öffentliche Person hinweisen. Diese ist ihnen aber nur zum Teil geglückt. Die Geschichte setzt im Jahre 1966 ein. Hildegard Knef steht kurz vor ihrem Comeback in Berlin und blickt zurück in die Vergangenheit. 1943: die 18jährige Knef wird fürs Kino entdeckt und beginnt eine Liebschaft mit dem Produzenten Demandowsky. Der deutsche Film ist damals jedoch wesentlich NS geprägt und ihr Liebhaber ein Nazi- Funktionär. So gerät Hildegard Knef unfreiwillig in die Schützengräben und nach dem Untergang des Dritten Reichs in Gefangenschaft der Besetzermächte. Erich Pommer, von den Amerikanern für den Wiederaufbau der in Trümmern liegenden Filmindustrie abgeordnet, sieht über die Vergangenheit der jungen Frau hinweg und möchte aus ihr einen Star machen. Erste Gehversuche in Hollywood scheitern, doch so leicht gibt die resolute Knef nicht auf. Als Sängerin wird sie in ihrer Heimat schließlich zum Star. „Hilde“ beginnt als Kriegsdrama, wie wir es hierzulande schon viel zu oft im Kino sehen konnten. Im Folgenden konzentriert sich der Film zunehmend auf die Liebschaften der Knef, ihre Karriere läuft eher am Rande ab. Dass der kunstvoll gefilmte, mit 136 Minuten jedoch viel zu lang geratene Streifen nicht auseinanderfällt, liegt vor allem an der authentischen Darstellung Heike Makatschs, die zwar hier und da etwas übertrieben wirkt, am Ende aber die Grenzen zwischen Original und Hommage verschwimmen lässt.


Ein FILMtabs.de Artikel