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Hope

D/P 2007 (Nadzieja) Regie: Stanislaw Mucha mit Rafael Fudalej, Wojciech Pszoniak, Kamila Baar, Zbigniew Zamachows 101 Min.
Gewagte Spielchen
Wenn ein Film „Hoffnung“ heißt, kann er nur mit einer Katastrophe beginnen: als ihr Sohn in Richtung Straße rennt, stürzt ihm die Mutter hinterher – und wird selbst von einem Lastwagen erfasst. Als ihr Mann, ein Stardirigent, von ihrem Tod erfährt, erleidet er einen Schlaganfall. Jahre später sitzt der eine Sohn im Knast und der andere ist zu einem gefühlskalten Rationalisten herangewachsen. Franciszek kümmert sich nicht um das Mädchen, das ihn liebt und beobachtet stattdessen lieber einen Kunsthändler bei Planung und Diebstahl eines Gemäldes aus der Nachbarskirche. Er zeichnet die Tat mit seiner Videokamera auf und erpresst den Dieb. Scheinbar hat er alles unter Kontrolle, doch seine perfiden Spielchen geraten ihm schließlich aus den Händen.
Stanislaw Mucha, bisher als Regisseur von Dokumentarfilmen („Absolut Warhola“, „Die Mitte“) bekannt, wagt sich für sein Spielfilmdebüt an ein unverfilmtes Drehbuch von Krzysztof Piesiewicz. Der war jahrelang der Bruder im Geiste von Krzysztof Kieslowski und inszenierte mit ihm u.a. die meisterhafte „Drei Farben“-Trilogie. Mucha lehnt seine Bildsprache ganz offensichtlich an die Kieslowskis an und arbeitet mit zahlreichen Symbolen und wundervoll poetischen Einstellungen. Die Hauptfigur gewinnt zwar nur bedingt unsere Sympathie und bleibt damit immer auf Distanz, der spannende Plot und die wundervolle Musik von Max Richter tragen den Film aber über die Distanz hin zum schlüssigen Finale.


Ein FILMtabs.de Artikel