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Ramen Shop

Singapur, Japan, Frankreich 2018 (Ramen teh) Regie: Eric Khoo, mit Takumi Saito, Jeanette Aw, Mark Lee 90 Min. FSK ab 0

Masato (Takumi Saitoh) hat seine Mutter früh verloren. Sein Vater vegetiert seit langer Zeit vor sich hin. Sie teilen sich zwar ein Haus und Masato kocht in seinem Ramen Restaurant, aber sie reden praktisch nicht miteinander. Als sein Vater eines Morgens nach einer durchzechten Nacht nicht mehr aufwacht, macht sich Masato auf den Weg nach Singapur. Von dort kam seine Mutter nach Japan. Hier lebt ein Teil seiner Familie, den er nie kennenlernte. Masato will die Geschichte verstehen und der Weg dorthin führt durch die Küche seiner Familie. Die kulinarische Reise führt zwei unterschiedliche Kulturen zueinander, die der Krieg mit dem Einmarsch der Japaner in die britische Kolonie 1942 entzweite. Der aus Singapur stammende Regisseur Eric Khoo erzählt in „Ramen Shop“ behutsam von einer Versöhnung, die durch den Magen geht. Drei Generationen spiegeln den schwierigen Umgang mit der Vergangenheit und einem Schuldeingeständnis, das es nie gegeben hat. Die Großmutter verlor ihren Mann durch die Japaner, um dann mit ansehen zu müssen, wie ihre Tochter der Liebe nach Japan folgt. Erst die dritte Generation überwindet die tiefen Gräben, die die Zeit gerissen hat. Seine Weltpremiere feierte die Koproduktion im kulinarischen Kino der Berlinale. Ein perfekter Ort, lebt der Film doch vor allem von seiner Leidenschaft zum Essen. Die kunstvoll arrangierten Gerichte machen sich gut in jedem Food-Blog und definitiv Lust zu Kochen. Die Inszenierung der Geschichte greift allerdings allzu oft zum Zuckerguss, den vor allem die Musik über die Szenen gießt.


Ein FILMtabs.de Artikel