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One to One – John & Yoko

GB 2024 R: Kevin Macdonald, 100 Min.

1972 war ein Jahr des Umbruchs in den Vereinigten Staaten. Die
politische Stimmung war auf dem Siedepunkt. Der Protest entlud sich auf
der Straße in blutigen Schlachten zwischen der Polizei und
Demonstranten. Die Politik von Präsident Richard Nixon wurde zunehmend
radikaler. Parallel wurde die Musik von John Lennon immer politischer.
Nach der Trennung der Beatles war Lennon die vielleicht prominenteste
Person auf dem Planeten. Die Stimmung in England wurde zunehmend
feindseliger. Er floh mit Yoko Ono nach New York und veröffentliche mit
»Some Time in New York City« ein Album mit Protestsongs, trat für
Frauenrechte ein und gegen Rassismus und den Krieg in Vietnam. Diese
Zeit in der Zwei-Zimmer-Wohnung in Greenwich Village veränderte die
Sicht des Musikers. Sie mündete im Auftritt beim »One to
One«-Benefizkonzert im Madison Square Garden. Der schottische
Filmemacher Kevin Macdonald (»Der letzte König von Schottland«) förderte
bisher ungesehenes Material aus den Archiven, kombinierte private Videos
und Tonmitschnitte der Telefonate, in denen John und Yoko Mitstreiter
mobilisieren und ihre Aktionen koordinieren, mit Werbeclips und
Nachrichtenmeldungen – ohne unnötigen Kommentar oder Betrachtungen aus
der Gegenwart. Für 100 Minuten macht »One to One: John & Yoko« die
Stimmung jener Zeit spürbar. Mit der exzellenten Montage von Sam
Rice-Edwards entsteht ein Flow. Die Vergangenheit wird lebendig. Ergänzt
wird das Material mit besonderen Momenten des Konzerts. Es sollte die
einzige Live-Show von John und Yoko bleiben.


Ein FILMtabs.de Artikel