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Rafiki

Kenia/ Südafrika/ Frankreich/ Deutschland/ Niederlande/ Norwegen/ Libanon 2018 R: Wanuri Kahiu mit Samantha Mugatsia, Sheila Munyiva, Dennis Musyoka, 82 min

Kena und Ziki verlieben sich. Doch ihre Liebe darf nicht sein. Die zwei jungen Frauen sind die Töchter zweier konkurrierender Politiker und Homosexualität steht in Kenia unter Strafe. »Rafiki« von der kenianischen Regisseurin Wanuri Kahiu erzählt geradeaus eine klassische Geschichte, wie es sie schon oft im Kino zu sehen gab – allerdings so erfrischend, wie man es von einem queeren Drama aus dem bei uns eher unterrepräsentierten Filmland im Osten Afrikas wohl nicht erwarten würde. »Rafiki« ist bunt, quirlig, verträumt und sinnlich, tanzt zum Sound moderner Musik aus Kenia. Die Filmemacherin legte viel Wert darauf, das zeitgemäße Lebensgefühl junger Kenianer widerzuspiegeln, und scheut sich nicht davor, anzuecken. Das sorgte allerdings für ein Verbot des Films in ihrer Heimat. Kahiu musste die Vorführung einklagen, die genau für eine Woche gewährt wurde, bevor der Film wieder im Giftschrank der Zensurbehörde verschwand. In dieser Zeit schoss er in seiner Heimat an die Spitze der Kinocharts und feiert seitdem Erfolge auf internationalen Festivals. Jetzt bereichert die mal charmante, mal tragische, aber stets sehenswerte Liebesgeschichte dank internationaler Partner auch unsere Kinos. Ein bunter Lichtblick im Einheitsgrau, der nun auch in seiner Heimat für eine Erschütterung sorgte: Durch die weltweite Aufmerksamkeit darf der Film nun dort wieder gezeigt werden.


Ein FILMtabs.de Artikel